Schätzungen zufolge brennen an Ostern in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Osterfeuer. Der Brauch beglückt viele Leute – hat aber auch eine Schattenseite.
Beträchtliche Feinstaub-Emissionen durch Osterfeuer
Laut dem Umweltbundesamt (UBA) verursachen die weit verbreiteten Osterfeuer in Deutschland ähnlich hohe Feinstaubemissionen wie das Silvesterfeuerwerk. Im Jahr 2023 entstanden schätzungsweise 1.200 Tonnen Feinstaub PM2,5 bei Brauchtumsfeuern, zu denen vor allem Osterfeuer gehören. Beim Silvesterfeuerwerk waren es 1.150 Tonnen.
«Feinstaub schadet unabhängig der vorhandenen Konzentrationshöhe der Gesundheit», heißt es in einer Mitteilung des Bundesamts. Die feinen Partikel können durch Nase und Mund in die Lunge gelangen und je nach Größe die Lungenbläschen und den Blutkreislauf erreichen und schädigen.
Schätzungen zufolge gibt es bundesweit jährlich zwischen 10.000 und 20.000 Osterfeuern. Die Feinstaubbelastung variiert je nach Größe und Anzahl der Feuer sowie den verbrannten Materialien, so die Behörde. Besonders häufig sind sie in ländlichen Gebieten und Regionen mit starken Brauchtumstraditionen wie in Norddeutschland. In städtischen Gebieten gibt es oft größere, zentral organisierte Osterfeuer.
Luftqualität kann an Ostern in den kritischen Bereich gelangen
«In städtischen Gebieten mit vielen Osterfeuern kann die Luftqualität durch den Feinstaub in den kritischen Bereich geraten und liegt in der Regel an den Osterfeiertagen über den üblichen Werten», heißt es weiter. Zur Überschreitung der Grenzwerte komme es in der Regel aber nicht.
Die genaue Höhe der Feinstaubbelastung hängt jedoch stark von lokalen Faktoren ab, wie der Anzahl der Osterfeuer, den verwendeten Brennmaterialien und den Wetterbedingungen. Wind verteilt beispielsweise den Feinstaub, während Regen ihn auswäscht.
Die Hauptverursacher von PM2,5-Feinstaub sind weder Osterfeuer noch Silvesterfeuerwerk, sondern der Straßenverkehr mit 16.300 Tonnen im Jahr 2023 und die Holzfeuerung mit 12.500 Tonnen laut Bundesamt.