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Überlebende und Tote nach Flugzeugabsturz in Kasachstan

Eine Passagiermaschine stürzt bei einem Flughafen nahe dem Kaspischen Meer ab. Wie durch ein Wunder überleben Menschen. Was ist bislang bekannt und was nicht.

Das Flugzeug stürzte bei der Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab.
Foto: Uncredited/The Administration of Mangystau Region/AP/dpa

Rettungsmannschaften haben 29 Überlebende aus den Trümmern eines abgestürzten Flugzeugs in Kasachstan gerettet. Die fast nicht mehr steuerbare Maschine aus Aserbaidschan stürzte aus geringer Höhe an der Küste des Kaspischen Meeres ab, ohne den nahegelegenen Flughafen der Stadt Aktau zu erreichen. Trotz der offiziellen Angaben der Fluglinie Azerbaijan Airlines, dass 67 Menschen an Bord waren, wird dennoch mit mehreren Dutzend Toten gerechnet. Kasachische Behörden sprachen zunächst nur von vier Toten.

Das Flugzeug vom Typ Embraer 190 hob am Morgen in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ab und sollte eine gute Stunde später in Grosny, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tschetschenien, landen. Es gab keine offiziellen Aussagen zur Ursache des Absturzes. Kasachstan hat eine Kommission zur Untersuchung des Unglücks eingesetzt.

Die Maschine habe wegen schlechter Wetterbedingungen nicht in Grosny landen können und deshalb Kurs auf einen Ausweichflughafen genommen, sagte der aserbaidschanische Präsident Ilham Aliyev. In sozialen Netzwerken kursierten zwar viele Videos des Unglücks, sagte er. «Doch die Gründe für den Absturz sind uns noch unbekannt.» Es gebe verschiedene Theorien. «Die Sache muss gründlich aufgeklärt werden», sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Azertag zufolge.

Azerbaijan Airlines hat den vermuteten Schaden am Flugzeug in ersten Aussagen auf die mögliche Kollision mit einem Vogelschwarm zurückgeführt. Russische Militärblogger schlossen eine andere Erklärung nicht aus: Das Flugzeug könnte über dem Nordkaukasus in Zonen geraten sein, in denen am Mittwochmorgen ukrainische Drohnen bekämpft wurden. Der Internet-Flugzeugtracker Flightradar24 analysierte, dass die beschädigte Maschine die letzten 74 Minuten nur eingeschränkt steuerbar über das Kaspische Meer geflogen sei.

https://x.com/flightradar24/status/1871865790175297654

Passagiere überlebten im Heck der Maschine

Videos in sozialen Netzwerken zeigten, dass der Kurz- und Mittelstreckenjet beim Aufprall in Flammen aufging. Fotos zeigten, dass das Heck weniger beschädigt wurde. Medienberichten zufolge wurden aus diesem Wrackteil überlebende Passagiere gerettet. Dagegen wurden Bug und Mittelteil zerstört.

Die regionale Gebietsverwaltung von Mangistau veröffentlichte eine Liste der Verletzten, auf der sich auch die Namen zweier Kinder fanden. Ein elfjähriges Mädchen gab an, in Deutschland zu wohnen. Seine Staatsangehörigkeit kenne es nicht. Der Liste nach hatten 14 Überlebende die Staatsangehörigkeit von Aserbaidschan, 10 von Russland und 2 von Kirgistan. Azerbaijan Airlines stellten ihre Flüge in die russischen Städte Grosny und Machatschkala im Nordkaukasus ein.

dpa