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Unterbrechung im Block-Kinder Entführungsprozess

Vernehmung eines wichtigen Zeugen führt zu dreiwöchiger Prozesspause. Verteidigung soll Zeit haben, Aussagen zu analysieren, bevor am 10. Dezember weiterverhandelt wird.

Ingo Bott, der Verteidiger von Christina Block, hat die Aussetzung oder Unterbrechung des Prozesses beantragt, woraufhin das Gericht fünf Verhandlungstermine aufgehoben hat.
Foto: Marcus Brandt/dpa-Pool/dpa

Die Befragung eines wichtigen Zeugen zur Entführung der Block-Kinder außerhalb des Prozesses führte zu einer Unterbrechung des Verfahrens. Die Strafkammer am Landgericht unterbrach den Prozess für drei Wochen, um der Verteidigung Zeit zu geben, die viertägige Aussage des Chefs einer israelischen Sicherheitsfirma bei der Hamburger Staatsanwaltschaft sorgfältig zu prüfen.

Fünf Termine wurden abgesagt, erst am 10. Dezember soll weiterverhandelt werden, wie die Vorsitzende Richterin sagte. Damit solle allen Verfahrensbeteiligten ausreichend Zeit eingeräumt werden, sich in die von der Staatsanwaltschaft übermittelten Erkenntnisse einzuarbeiten, erklärte eine Gerichtssprecherin. Zu Beginn des 23. Verhandlungstags hatte Christina Blocks Verteidiger Ingo Bott eine Aussetzung des Prozesses beantragt.

Die Tochter des Gründers der Steakhouse-Kette «Block House», Eugen Block, ist angeklagt, den Auftrag zur Entführung ihre beiden jüngsten Kinder in der Silvesternacht 2023/24 erteilt zu haben. Sie bestreitet das.

Ein Mitangeklagter hat Tatgeschehen gestanden

Der Sohn, der damals zehn Jahre alt war, und die 13-jährige Tochter wurden laut Staatsanwaltschaft von der israelischen Sicherheitsfirma gewaltsam von ihrem Vater weggenommen und nach Deutschland gebracht. Einer der sechs Mitangeklagten, ein 36-jähriger Israeli in Untersuchungshaft, hat das Geschehen umfassend zugegeben.

Der Firmenchef, der als tatverdächtig gilt, hat mittlerweile bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt. Laut Bott hat die Ermittlungsbehörde ihm eine Strafmilderung in Aussicht gestellt. David Rieks, der Verteidiger von Gerhard Delling (66), dem Lebensgefährten von Blocks, äußerte seinen Unmut darüber, dass die Medien bereits am Dienstag unter Berufung auf Justizkreise über die Aussage des israelischen Firmenchefs berichtet hatten.

dpa