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Bootsunglück im Roten Meer: Tragödie beim Tauch-Ausflug

Eigentlich bringt die «Sea Story» Touristen im Roten Meer zu beliebten Tauchplätzen. Doch dann erfasst wohl eine große Welle das Boot. An Bord waren auch sechs Urlauber aus Deutschland.

Die «Sea Story» war auf einer mehrtägigen Exkursion im Roten Meer unterwegs (Foto aktuell).
Foto: -/XinHua/dpa

Ein großes Welle und hektische letzte Minuten an Bord: Ein Tauch-Ausflug im Roten Meer hat sich für ungefähr 30 Urlauber unter anderem aus Deutschland in eine Tragödie verwandelt. Nach dem Notruf am frühen Montagmorgen seien bis Dienstag 31 von insgesamt 44 Menschen an Bord gerettet und zudem vier Leichen geborgen worden, teilte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi mit. Zur Nationalität der Todesopfer machte er keine Angaben.

Nach einer mehr als eintägigen Suche unter anderem mit Hubschraubern und eine Fregatte des ägyptischen Militärs wurden noch neun Menschen vermisst, sagte Hanafi der dpa. Die Motorjacht «Sea Story» war etwa 80 Kilometer vor der Küste nahe Marsa Alam, einem bei Tauch-Touristen beliebten Urlaubsort, wohl bei starkem Wellengang gekentert und dann gesunken.

Sechs Deutsche unter den Urlaubern 

Laut dem Auswärtigen Amt sind unter den Urlaubern sechs Deutsche, von denen drei als vermisst gelten und drei gerettet wurden. Alle drei vermissten Deutschen stammen aus Bayern, wie von der Deutschen Presse-Agentur berichtet. Es handelt sich um einen 32-jährigen Mann und ein Ehepaar aus München, beide im Alter von 41 Jahren, so informierte Kreise. Es ist unklar, ob die Deutschen zu den bereits geborgenen Toten gehören.

Hanafi hatte zuvor erwähnt, dass unter anderem etwa 20 Urlauber aus anderen europäischen Ländern an Bord waren. Unter den Vermissten waren zwei Personen mit polnischer Staatsbürgerschaft und zwei Finnen. Laut offiziellen Angaben befanden sich auch Urlauber aus Ägypten, China und den USA an Bord.

Augenzeugen berichten von großer Welle

Die «Sea Story» war am Sonntag nahe Marsa Alam gestartet und sollte nach einem fünftägigen Ausflug mit Tauchgängen weiter nördlich in Hurghada anlegen. Am frühen Montagmorgen setzte sie Hanafi zufolge einen Notruf ab. Laut Schilderungen der Menschen an Bord habe eine große Welle das mehrstöckige Boot getroffen und innerhalb von etwa fünf Minuten kentern lassen. Bevor es sank, hätten einige Passagiere es nicht mehr rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Örtliche Medien beschrieben die Wetterbedingungen als «nicht stabil». 

Deutsche und Russen gehören zu den häufigsten Touristen in Ägypten, vor allem Strandurlauber. Während der Wintermonate herrscht am Roten Meer ein angenehm warmes Klima, jedoch kann das Wetter auf See plötzlich umschlagen. Taucher sind ständig auf Booten unterwegs, um die bunten Korallenriffe oder Haie in ihrem natürlichen Lebensraum zu erkunden.

Technische Mängel habe die «Sea Story», die im Frühjahr eine Inspektion durchlaufen habe, nicht gehabt, teilte Hanafi mit. Auch sonst habe die Motorjacht, die den Betreibern zufolge Kabinen für mehr als 30 Passagiere bietet, alle nötigen Zulassungen gehabt.

Chancen, Überlebende zu finden, sind gering

Nach der mehr als eintägigen Suche im Roten Meer sanken die Chancen, noch Überlebende zu finden, immer weiter. Die Geretteten kamen unterdessen in einem Hotel in Marsa Alam unter, teils wurden sie im Krankenhaus medizinisch versorgt. «Allen geretteten Passagieren geht es gut», sagte Hanafi seiner Mitteilung zufolge. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.

dpa