Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Feuerwehrleute kämpfen gegen verheerende Waldbrände in Südeuropa und der Türkei

Die Flammen sind fast unter Kontrolle, doch ungünstige Wetterbedingungen und extreme Hitze erschweren die Löscharbeiten.

In Las Hurdes in der spanischen Region Cáceres konnte ein größerer Waldbrand nach mehreren Tagen unter Kontrolle gebracht werden.
Foto: Carlos Criado/EUROPA PRESS/dpa

Es ist den Feuerwehrleuten im Süden Europas und in der Türkei gelungen, die verheerenden Waldbrände der vergangenen Tage weitgehend unter Kontrolle zu bringen. Am schwierigsten war die Situation am Samstag noch in Nordportugal, wo seit Tagen ein Feuer in der Nähe der Kleinstadt Ponte da Barca wütete.

Wetterprognose ungünstig

Der Leiter des Zivilschutzes Elisio Oliveira sagte im staatlichen TV-Sender RTP, dass die Flammen zwar fast unter Kontrolle seien, aber die Wetterbedingungen ungünstig seien. Er bezog sich auch auf eine neue Hitzewelle mit Temperaturen von mehr als 40 Grad in den kommenden Tagen, die auch das benachbarte Spanien erfassen dürfte. Ein zweites großes Feuer bei der weiter südlich gelegenen portugiesischen Kleinstadt Arouca konnte inzwischen ebenfalls unter Kontrolle gebracht werden.

Hohe Temperaturen allein können keine Brände verursachen, aber in Südeuropa, wo es im Sommer ohnehin sehr trocken ist, können sie dazu beitragen, dass selbst geringfügige Fahrlässigkeiten, Brandstiftung oder ein Blitz schnell zu schwer kontrollierbaren Bränden führen. Die Hitze lässt die Vegetation verdorren, die dann wie Zunder brennt.

Regen in Spanien als Geschenk des Himmels

In Cuevas del Valle südlich von Ávila in Spanien kam den Brandbekämpfern unverhofft Regen zu Hilfe, und die Flammen erloschen fast vollständig, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete. Die Niederschläge seien wie «Manna vom Himmel» gewesen, schrieb die Umweltabteilung der Regionalregierung von Kastilien und León auf der Plattform X. 

Der zweite große Waldbrand des Landes in Las Hurdes in der Region Cáceres konnte nach Angaben des Katastrophenschutzes ebenfalls unter Kontrolle gebracht werden. In Portugal und Spanien wurden seit Jahresbeginn insgesamt mehr als 70.000 Hektar Wald-, Busch- und Ackerland durch Brände vernichtet.

Entspannung auch in der besonders betroffenen Türkei

Eine Verschnaufpause gab es auch für die Feuerwehrleute in der Türkei. Die Waldbrände waren am Samstag weitgehend unter Kontrolle, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Vereinzelte Brände wurden aus der ländlichen Region Thrakien und aus Izmir gemeldet, konnten jedoch kurz darauf gelöscht werden, schrieb Anadolu.

Laut dem Ministerium für Forstwirtschaft und Umwelt sind in der Türkei in diesem Jahr bereits über 2.000 Waldbrände ausgebrochen. In den letzten Wochen sind mindestens 14 Menschen bei den Bränden ums Leben gekommen, darunter auch Feuerwehrleute.

Keine Entwarnung in Griechenland und Italien

Im Süden der Insel Euböa, im Osten von Kreta und auch in der Region rund um Athen bleibt die Waldbrandgefahr laut Behörden weiterhin extrem hoch – obwohl es zuletzt vielerorts geregnet hatte. Die griechische Feuerwehr ist in Alarmbereitschaft, zumal es in den kommenden Tagen örtlich sehr windig werden soll. Ein Alptraum für die Feuerwehr, weil starker Wind die Flammen vorantreibt und die Löscharbeiten massiv erschwert.

Die Situation in Italien bleibt weiterhin angespannt, insbesondere im Süden des Landes. Besonders betroffen ist die Insel Sizilien, wo laut einem Bericht der örtlichen Forstbehörde allein zwischen Mai und Ende Juli etwa 3.700 Brände verzeichnet wurden. Auch auf Sardinien mussten in dieser Woche mehrere Brände gelöscht werden.

dpa