Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Brandopfer aus Nordmazedonien zur Behandlung im Ausland

Weil die komplexe Behandlung von Brandopfern die Kapazitäten Nordmazedoniens überfordert, werden viele dieser Patienten ins Ausland gebracht. Brüssel hilft, aber auch Länder außerhalb der EU.

Nach der verheerenden Brandkatastrophe in der Diskothek in Kocani mit mindestens 59 Toten ist die Trauer Nordmazedonien groß - die Menschen stehen Schlange, um sich in Kondolenzbücher einzutragen.
Foto: Armin Durgut/AP/dpa

Nach dem verheerenden Brand mit mindestens 59 Toten und mehr als 150 Verletzten in Kocani, Nordmazedonien, hat die internationale Hilfe begonnen. Laut dem Außenminister Timco Mucunski wurden mehr als 140 Personen in Krankenhäuser gebracht, von denen zunächst 51 ins Ausland gebracht wurden – darunter nach Serbien, Bulgarien, Griechenland und in die Türkei, wie die nordmazedonische Nachrichtenagentur MIA berichtet. Es ist geplant, dass in Kürze weitere 20 Patienten ins Ausland geflogen werden.

Die Behandlung von Patienten mit schweren Brandwunden gilt als äußerst komplex, die meisten Krankenhäuser in Südosteuropa sind dafür nur begrenzt ausgerüstet. Den bisher ins Ausland verlegten Patienten gehe es gut, sagte der Chef der nordmazedonischen Krankenkasse, Saso Klekovski, wie das nordmazedonische Portal «mkd.mk» berichtete.

 

Es wurde aus Brüssel berichtet, dass über den EU-Zivilschutzmechanismus 15 weitere schwer verletzte Patienten außer Landes gebracht werden sollen, darunter nach Rumänien, Kroatien, Slowenien und Ungarn, sowie weiter entfernt nach Schweden, Litauen, Norwegen und Luxemburg. Die EU-Kommissarin für Zivilschutz, Hadja Lahbib, bedankte sich bei den unterstützenden Mitgliedsländern für ihre schnelle Bereitschaft zur Hilfe. Belgien, obwohl kein Teil dieses Mechanismus, bot ebenfalls Unterstützung an.

Das Feuer war in der Nacht zum Sonntag ausgebrochen, als die im Land beliebte Band DNK im «Club Pulse» (mazedonische Schreibweise: «Puls») ein Konzert gab. Auslöser war nach bisherigem Stand der Ermittlungen eine für die Bühnen-Show eingesetzte Funkenmaschine, die das leicht entflammbare Material der Deckenkonstruktion entzündet habe. Zu diesem Zeitpunkt hätte sich etwa 1.500 Menschen in dem Lokal befunden. 

Profi-Fußballer starb, weil er Brandopfer retten wollte

Unter den Opfern sind auch Jugendliche im Alter von 14 bis 24 Jahren sowie fünf Mitglieder der Band DNK. Zum Helden dieser Tragödie wurde der Fußball-Profi Andrej Lazarov: Der 25-Jährige starb an einer Rauchvergiftung, nachdem er versucht hatte, anderen Opfern am Ort des Unglücks zu helfen, wie sein Club KF Shkupi mitteilte.

Laut Ermittlern hatten Medien berichtet, dass das Lokal eine Betriebsgenehmigung hatte, die jedoch vermutlich illegal erteilt wurde. Es fehlten Hydranten zum Feuerlöschen. Außerdem gab es nur einen Ausgang, da der zweite Ausgang verschlossen war.

Die Staatsanwaltschaft hat ein umfangreiches Sonderteam für die fortlaufenden Ermittlungen eingesetzt. Mehrere Personen wurden im Zusammenhang mit dem Unglück festgenommen, und für vier Verdächtige wurden Haftbefehle erlassen.

dpa
Holen Sie sich jetzt die Newsflash24 App!
Play Store App Store
Holen Sie sich jetzt die Newsflash24 App!
Play Store App Store schließen