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Portoerhöhung in Deutschland: Post plant Anstieg um 10,5 Prozent

Die Kostensteigerung zwingt die Post zu Preiserhöhungen. Briefe könnten bald teurer werden, während Pakete ebenfalls betroffen sind.

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Noch kostet der Versand eines Standardbriefs 85 Cent.
Foto: Marcus Brandt/dpa

Das Briefporto in Deutschland wird voraussichtlich im nächsten Jahr steigen. Die Bundesnetzagentur plant, der Post eine Preiserhöhung von etwa 10,5 Prozent bei Briefen zu genehmigen. Im Jahr 2022 war der Briefversand um 4,6 Prozent teurer geworden, Anfang 2025 steht der nächste Anstieg bevor. Es ist noch unklar, wie hoch das Porto für die jeweilige Briefart genau sein wird – dies wird im nächsten Schritt von der Post entschieden.

Der Grund für die Erhöhung des Portos sind gestiegene Kosten, die von der Post getragen werden müssen. Als sogenannter Universaldienstleister ist das Unternehmen verpflichtet, Sendungen überall in Deutschland zuzustellen – auch an abgelegenen Orten wie einem Bauernhof, wo der Zusteller eine beträchtliche Fahrtzeit benötigt.

Standardbrief könnte 95 Cent kosten

Der Standardbrief, der bis zu 20 Gramm wiegt, kostet derzeit 85 Cent im Inland, der Kompaktbrief, der bis zu 50 Gramm wiegt, kostet 1 Euro und die Postkarte kostet 70 Cent, zusätzlich gibt es noch andere Briefarten. Experten aus der Branche gehen davon aus, dass der Standardbrief in Zukunft 95 Cent kosten könnte. Es könnte jedoch auch etwas mehr oder weniger sein, da die Post das Porto für verschiedene Briefarten unterschiedlich stark erhöhen kann.

Gemäß den Plänen der Bundesregierung soll der Versand eines Standardbriefs nicht über 1 Euro kosten. Insgesamt darf die Erhöhung aller prognostizierten Sendungen maximal 10,5 Prozent betragen. Die Netzagentur soll am Ende des Jahres die Porti genehmigen, und die neuen Preise gelten für zwei Jahre.

Preiserhöhung bei Paketen

Auch die Preise für die Pakete des führenden Anbieters DHL, der im Inland als Deutsche Post tätig ist, sollen wahrscheinlich steigen. Die Bundesnetzagentur plant, dem Logistiker einen Spielraum für Preiserhöhungen von etwa 7,2 Prozent einzuräumen.

Es handelt sich ausschließlich um die Pakete, die von Privatkunden selbst versendet werden, und nicht um die Pakete, die ein Online-Händler an einen Kunden sendet – diese Preise kann DHL mit den Geschäftskunden festlegen, ohne die Bundesnetzagentur vorher einzubeziehen.

Es ist noch unklar, wann die Post die Preise für private Paketsendungen erhöht, die am Schalter oder an Automaten abgegeben werden. Im Gegensatz zum Briefmarkt hat die Post im Paketmarkt einige größere Konkurrenten – die Postkunden haben also gleichwertige Alternativen.

Briefmengen schrumpfen

Im Zeitalter der Digitalisierung nimmt die Relevanz von Briefen ab: Die Menschen bevorzugen zunehmend digitale Kommunikation wie Chats oder E-Mails. Aus diesem Grund geht die Anzahl der Briefe schon seit einiger Zeit zurück. Laut eigenen Angaben hat die Post im letzten Jahr etwa 5,9 Milliarden Briefe befördert, was ein Drittel weniger ist als vor zehn Jahren (7,8 Milliarden). Die Werbepost ist dabei nicht mit eingerechnet.

Die Paketnachfrage steigt, hauptsächlich aufgrund des zunehmenden Online-Bestellverhaltens der Menschen. Im Jahr 2023 lieferte DHL in Deutschland etwa 1,7 Milliarden Pakete aus, was etwa zwei Drittel mehr sind als im Jahr 2013, als das Unternehmen eine Milliarde Sendungen transportierte. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich diese beiden Trends – weniger Briefe und mehr Pakete – auch in Zukunft fortsetzen werden.

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dpa