Süße Aromen von E-Zigaretten werden eingeschränkt, Werbung dafür verboten. Die britische Regierung plant ein radikales Vorgehen gegen das Rauchen. Im Visier hat sie vor allem junge Menschen.
Britisches Parlament stimmt über strengeres Rauchgesetz ab
Das geplante strenge Anti-Tabak-Gesetz in Großbritannien soll eine weitere Hürde nehmen. Im Parlament in London ist heute die zweite Lesung zu dem Entwurf geplant. Die sozialdemokratische Regierung hat im Unterhaus eine überwältigende Mehrheit.
Der Plan beinhaltet, dass Personen, die nach dem 1. Januar 2009 geboren wurden, niemals legal Zigaretten kaufen dürfen. Das Mindestalter für den Kauf von Tabakprodukten wird jährlich um ein Jahr erhöht.
Zusätzlich werden süße Aromen für E-Zigaretten begrenzt und ihre Verpackung überarbeitet, um sie weniger ansprechend für Kinder und Jugendliche zu gestalten. Es ist geplant, ein vollständiges Werbe- und Sponsoringverbot für sogenannte Vapes einzuführen. Einweg-E-Zigaretten werden ab Juni 2025 grundsätzlich im Rahmen einer separaten Umweltgesetzgebung verboten.
Minister: Aromen von E-Zigaretten zielen auf Jugendliche
«Die Zahl der Minderjährigen, die dampfen, wächst alarmierend schnell, und ohne dringende Intervention werden wir eine Generation von jungen Leuten haben, die auf lange Zeit süchtig sind», sagte Gesundheitsminister Wes Streeting. «Es ist inakzeptabel, dass es diese schädlichen Produkte mit grellbunten Verpackungen und Geschmacksrichtungen wie “Gummibärchen” und “Regenbogenexplosion” gezielt auf Minderjährige absehen.»
Laut offiziellen Angaben sterben jedes Jahr in Großbritannien 80.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Der wirtschaftliche Schaden wird auf 18 Milliarden Pfund (21,55 Mrd. Euro) pro Jahr geschätzt.
Damit das «Tobacco and Vapes Bill» genannte Gesetz in Kraft tritt, muss nach insgesamt drei Lesungen im Unterhaus auch das Oberhaus zustimmen.