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Neue Regeln für Werbung ungesunder Lebensmittel in Großbritannien

Industrie reagiert auf Verbot, um Fettleibigkeit bei Kindern zu bekämpfen. Lebensmittelproduzenten sollen Zucker- und Fettgehalt verringern.

Ungesunde Lebensmittel werden in Großbritannien nicht mehr im Internet beworben. Im Fernsehen darf die Junk-Food-Werbung erst ab 21 Uhr laufen. (Symbolbild)
Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa/dpa-tmn

Chips, Pommes, Schokolade und Limonaden: Ab heute werden Werbespots für ungesunde Lebensmittel in Großbritannien nur noch nach 21 Uhr im Fernsehen ausgestrahlt und im Internet überhaupt nicht mehr. Auf diese Weise umgeht die Industrie ein Verbot, das Anfang des kommenden Jahres in Kraft treten soll und dazu beitragen soll, die Fettleibigkeit bei Kindern einzudämmen.

Die britische Labour-Regierung hat das Vorhaben bereits von der konservativen Vorgängerregierung übernommen und erhofft sich von der neuen Regelung, dass Lebensmittelproduzenten den Zucker- und Fettgehalt vieler Speisen verringern. Laut einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums in London wird der Speiseplan von Kindern im Land um 7,2 Milliarden Kalorien reduziert.

Jedes zehnte vierjährige Kind leidet an Fettleibigkeit

Welche Lebensmittel vom Werbeverbot betroffen sind, wird durch eine Bewertung ihres Nährwerts sowie des Gehalts an gesättigten Fettsäuren, Salz und Zucker festgelegt. Langfristig sollen dadurch auch Milliarden Pfund an Behandlungskosten für den Gesundheitsdienst NHS eingespart werden.

Laut Behördenangaben leidet in Großbritannien mittlerweile jedes zehnte Kind im Alter von vier Jahren an Fettleibigkeit. Jedes Fünfte hat im Alter von fünf Jahren Karies.

Im Jahr 2023 versuchte der damalige Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) in Deutschland, Werbeverbote für ungesunde Produkte mit Blick auf Kinder einzuführen. Dies wurde jedoch aufgrund des Widerstands der damals mitregierenden FDP nicht umgesetzt und führte zum Bruch der Ampel-Koalition. Die aktuelle schwarz-rote Bundesregierung hat keine ähnlichen Pläne im Koalitionsvertrag vorgesehen.

dpa