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Champions-League-Pflichtsieg verpasst: Dortmund nur 2:2 gegen FK Bodö/Glimt

Dortmund verschenkt Sieg trotz Doppelpack von Brandt. Leichtfertige Chancenvergabe und Abwehrfehler kosten wichtige Punkte in der Gruppenphase.

Viel zu motzen gab es diesmal für Niko Kovac
Foto: Bernd Thissen/dpa

Borussia Dortmund hat den Pflichtsieg in der Champions League beim Wiedersehen mit Marco Reus leichtfertig verschenkt. Ein Doppelpack von Julian Brandt (18. Minute/51.) reichte dem BVB am Mittwoch beim 2:2 (1:1) gegen den norwegischen Vizemeister FK Bodö/Glimt nicht zum Sieg. Die Stimmung wurde bei der emotionalen Rückkehr des langjährigen Kapitäns und neuen BVB-Botschafters Reus durch die beiden Ausgleichstreffer von Haitam Aleesami (42.) und Jens Petter Hauge (75.) verdorben.

«Das ist ein Must-Win heute. Auch wenn es nicht so einfach ist, wie es aussieht», sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl bei DAZN. Der 45-Jährige sollte damit Recht behalten. Angesichts der Kräfteverhältnisse hätte der vierte Dortmunder Sieg im sechsten Vorrundenspiel rausspringen müssen. Leichtfertig vergebene Chancen und einfache Abwehrfehler machten dies zunichte. Mit einer Glanzparade verhinderte Gregor Kobel in der Schlussphase sogar ein Eigentor und die mögliche Niederlage.

Das Team von Trainer Niko Kovac muss nun mit elf statt der erhofften 13 Punkte um die direkte Achtelfinal-Qualifikation bangen. Aktuell sind die Dortmunder nicht unter den besten acht von 36 Teams. Im Januar stehen noch Spiele gegen Tottenham Hotspur und Inter Mailand an.

Reus künftig BVB-Botschafter 

Vor dem Spiel war der Großteil der 81.365 Zuschauer noch aus dem Häuschen. Der 36 Jahre alte Reus ließ sich bei seiner Rückkehr aus Los Angeles als TV-Experte vor der Südtribüne feiern. Der inzwischen bei LA Galaxy in der US-Liga MLS aktive Reus fungiert künftig als Botschafter seines Heimatclubs. Das machte der BVB während des Spiels offiziell.

Der BVB war zu Beginn gegen den norwegischen Vizemeister aus der 43.000-Einwohner Kleinstadt nördlich des Polarkreises spielbestimmend. Die vier personellen Wechsel in der Dortmunder Startelf im Vergleich zum 2:0 am Sonntag in der Liga gegen Hoffenheim waren kaum spürbar.

Guirassy-Ersatz Fábio Silva macht diesmal Alarm im Sturm

Insbesondere Fábio Silva, der für den kriselnden Torjäger Serhou Guirassy eine Startelf-Chance bekam, zeigte im Angriff eine starke Leistung. Der Portugiese setzte kontinuierlich seine Teamkollegen in Szene und ermöglichte so bei einem Konter nach gut einer Viertelstunde das Führungstor durch Brandt. Dies war das 500. Pflichtspiel als Profi für den 29-Jährigen.

Nur zwei Minuten später hätte Maximilian Beier per Kopf nach schönem Silva-Zuspiel erhöhen müssen, köpfte aber kläglich neben das Tor. Der 23-Jährige ersetzte den diesmal ebenfalls zunächst geschonten Karim Adeyemi. «Das ist Belastungssteuerung. Die Jungs haben viel gespielt und das ist eine Möglichkeit, den anderen Jungs Minuten zu geben», sagte Kovac zu seiner Rotation, der auch Daniel Svensson und Marcel Sabitzer zum Opfer fielen. Dafür starteten Ramy Bensebaini und Sommer-Königstransfer Jobe Bellingham. 

Anton nach einer halben Stunde ausgewechselt

Svensson, der Dauerspieler, musste bereits nach einer halben Stunde wieder eingreifen, da Waldemar Anton mit Verdacht auf eine Oberschenkelzerrung ausgewechselt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt hätte Dortmund bereits mit einem höheren Vorsprung führen können. Stattdessen glich Bodö nach einem Standard aus, da die BVB-Abwehr nach einer kurz ausgeführten Ecke kollektiv schlief und Innenverteidiger Aleesami unbedrängt aus kurzer Distanz einköpfen konnte.

Nach der Pause war die Dortmunder Überlegenheit noch deutlicher. Das Angriffsspiel schien jedoch manchmal immer noch zu statisch zu sein. Schnell erhöhte Brandt erneut, indem er einen abgewehrten Kopfball von Beier über die Linie drückte. Danach gab der BVB das Spiel leichtfertig aus der Hand. Auch die Einwechslungen von Guirassy und Adeyemi brachten nichts. In einer kurzen Überzahlphase gelang dem Underdog wieder der Ausgleich. Aarón Anselmino hatte verletzt das Feld verlassen, aber Emre Can war noch nicht für ihn eingewechselt worden.

dpa