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Cannabis-Konsum bei jungen Erwachsenen steigt alarmierend an

Gesundheitsschädliche Auswirkungen auf Gehirn und Konzentration – Trend bei jungen Frauen ebenfalls steigend.

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Junge Erwachsene greifen einer neuen Studie zufolge häufiger zu Cannabis als früher. (Illustration)
Foto: Michael Brandt/dpa

Der Konsum von Cannabis ist bei jungen Erwachsenen heute weitaus häufiger anzutreffen als vor zehn Jahren. Dies geht aus den Daten hervor, die das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) in seiner sogenannten Drogenaffinitätsstudie veröffentlicht hat.

Laut den Angaben betrug der Anteil junger Männer (18 bis 25 Jahre), die im Jahr 2025 mindestens einmal in den zwölf Monaten vor ihrer Befragung Cannabis konsumiert hatten, 31,6 Prozent – im Jahr 2015 waren es noch 20,6 Prozent gewesen. Der Trend bei den jungen Frauen zeigt eine ähnliche Entwicklung, jedoch auf einem niedrigeren Niveau. Bei ihnen stieg der entsprechende Anteil im gleichen Zeitraum von 9,7 Prozent auf 18,5 Prozent.

«Wir müssen diese Entwicklung sehr aufmerksam beobachten», warnte der kommissarische Leiter des Bundesinstituts, Johannes Nießen. «Für junge Menschen ist Cannabis besonders gesundheitsschädlich: Der Konsum kann die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen, zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen und die Gesundheit langfristig gefährden.»

Bei Jugendlichen kaum Veränderungen

Die Autoren der Studie stellten bei Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren kaum Veränderungen im Konsum fest. „4,6 Prozent der Mädchen und 7,2 Prozent der Jungen gaben 2025 an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben.“ Statistisch signifikante Unterschiede zu den Vorjahren wurden fast nicht festgestellt. Lediglich bei männlichen Jugendlichen ließ sich seit 2019 eine erkennbare Veränderung beobachten – hin zu weniger Konsum. Im Jahr 2019 hatten noch 10,8 Prozent von ihnen angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben.

Im Jahr 2024 wurde Cannabis in Deutschland teilweise legalisiert. Am 1. April 2024 wurde das entsprechende Gesetz wirksam, das von der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP initiiert wurde. Der Besitz, Anbau und Konsum bestimmter Mengen der Droge wurden ab einem Alter von 18 Jahren unter bestimmten Bedingungen erlaubt.

Für die gegenwärtige Studie des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG), ehemals bekannt als Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), wurden nach Angaben von April bis Juli 2025 insgesamt 7.001 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 12 bis 25 Jahren in einer für Deutschland repräsentativen Stichprobe telefonisch befragt.

dpa