Auf dem Wasen herrscht nun wieder für 17 Tage Ausnahmezustand. Bis zum 12. Oktober wird auf dem zweitgrößten Volksfest der Welt in Stuttgart wieder getrunken, geschunkelt und gefeiert.
Cannstatter Volksfest mit zwei Schlägen eröffnet

Hoch die Krüge, es darf gefeiert werden: Das 178. Cannstatter Volksfest hat in Stuttgart mit dem traditionellen Fassanstich begonnen. Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) benötigte zwei Schläge, bevor das Bier in den ersten Maßkrug floss – genauso viele wie im Vorjahr. Den ersten Krug übergab Nopper zum letzten Mal an Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), der bei der Landtagswahl im März ’26 nicht mehr kandidieren wird.
Der Ministerpräsident zeigte sich auf der Bühne im Festzelt mit einem Trikot des VfB Stuttgart unter seinem Anzug anstatt in zünftiger Tracht. Er sei direkt aus Berlin gekommen und habe sich nicht mehr umziehen können, bekannte Kretschmann. «Ein VfB-Trikot hab ich halt immer im Auto.» Umrahmt wurde die Eröffnungsfeier von Blaskapellen und Fanfarenzügen.
Großer Volksfestumzug am Sonntag
Nach Angaben der Veranstalter wurde der Fassanstich aus dem Klauss-und-Klauss-Festzelt auch in die anderen Zelte übertragen. «Damit auch wirklich erst danach das Bier in allen anderen sieben Zelten in die Krüge fließt», teilten die Veranstalter mit.
Der historische Volksfestumzug am Sonntag nach der Eröffnung wird der nächste Höhepunkt sein, bei dem Trachtengruppen, Musikkapellen und Bürgerwehren aus ganz Baden-Württemberg vom Cannstatter Kursaal durch die Straßen des Stadtteils zum Wasen ziehen. Die Veranstalter erwarten entlang der Strecke etwa 250.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
4,6 Millionen Besucher im vergangenen Jahr
Bis zum 12. Oktober hoffen rund 300 Schausteller, Wirte und Marktkaufleute auf dem Gelände am Neckar-Ufer auf gute Geschäfte. Im vergangenen Jahr kamen 4,6 Millionen Besucherinnen und Besucher auf den Wasen. Wie viele es in diesem Jahr sein werden, dürfte auch stark vom Wetter abhängen – und von der Kauflaune.
Die Festwirte bereiten sich aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage jedenfalls auf schwierigere Zeiten vor. „Man müsse feststellen, dass die Zeiten für Wirte schwieriger geworden seien“, sagte der Sprecher der Festwirte, Werner Klauss, im Vorfeld. Die Buchungen für einen Tisch in einem der acht Festzelte seien in etwa gleichbleibend, zum Teil aber auch rückläufig.