Am sechsten Tag im Prozess um die illegale Rückholung ihrer Kinder aus Dänemark soll Christina Block Fragen der Nebenklage beantworten. Doch es kommt zum Streit.
Christina Block will keine Fragen der Nebenklage beantworten

Im Prozess um die Entführung der Kinder von Christina Block (52) aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark gibt es einen Streit um das Fragerecht des Nebenklägers. Der Verteidiger der Hamburger Unternehmerin, Ingo Bott, gab bekannt, dass seine Mandantin keine Fragen des Anwalts ihres Ex-Manns, Stephan Hensel, mehr beantworten werde. Sie werde von ihrem Schweigerecht Gebrauch machen.
Die Vorsitzende Richterin Isabel Hildebrandt entschied, dass Hensels Anwalt Philip von der Meden trotzdem seine Fragen stellen durfte. Die Angeklagte hatte die Wahl, ob sie antworten wollte oder nicht. Bott versuchte dies zu verhindern und stellte einen Antrag auf einen Gerichtsbeschluss. Eine Entscheidung steht noch aus.
Ex-Mann als Nebenkläger
Die Staatsanwaltschaft wirft der Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette «Block House», Eugen Block, vor, die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder in der Silvesternacht 2023/24 in Auftrag gegeben zu haben. Mehrere Mitarbeiter eines israelischen Sicherheitsunternehmens sollen den damals zehn Jahre alten Sohn und die 13-jährige Tochter nach Deutschland entführt haben. Vier Tage nach der Rückholaktion wurden die Kinder auf Anordnung des Hanseatischen Oberlandesgerichts wieder zu ihrem Vater nach Dänemark gebracht.
Stephan Hensel (51) wurde bei der Entführung niedergeschlagen. Im Prozess steht er jetzt seiner Ex-Frau als Nebenkläger gegenüber.
Block wies am dritten Verhandlungstag in einer ausführlichen Erklärung die Anklagepunkte zurück. Auch die Anwälte der anderen sechs Angeklagten, darunter Blocks Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling (66), hatten zu Beginn des Prozesses der Anklage widersprochen.