Seit rund einer Woche kämpft der Flughafen BER mit den Folgen eines Cyberangriffs auf ein wesentliches IT-System. Auch am Wochenende dürfte das Problem noch immer nicht behoben sein.
Cyberangriff auf BER: Kernproblem kann noch Tage andauern

Der Hauptstadtflughafen BER wird voraussichtlich noch mehrere Tage an den Folgen eines Cyberangriffs auf ein IT-System arbeiten müssen. Das «eigentliche Kernproblem» werde noch Tage andauern, sagte ein Sprecher des Flughafens. Auch am Wochenende seien daher Verspätungen und vereinzelte Ausfälle möglich. Wann das Problem behoben sei, könne er aktuell nicht sagen.
Bereits mehrere Flüge abgesagt
Das aktuell nicht funktionierende System für die Passagier- und Gepäckabfertigung hat bereits dazu geführt, dass für den Freitag drei Ankünfte und drei Abflüge abgesagt wurden, wie der Sprecher mitteilte. Es besteht die Möglichkeit, dass im Laufe des Tages noch weitere Flüge gestrichen werden.
Der Sprecher sagte, dass sich die Lage inzwischen stabilisiert habe, da die Beschäftigten eine gewisse Routine entwickelt hätten. Die Airlines und Bodenabfertigungsunternehmen hätten begonnen, mehr Personal sowie eigene Systeme und Laptops einzusetzen, um die Situation zu verbessern.
IT-Dienstleister mit zwölf Leuten vor Ort
Derzeit sind 12 Mitarbeiter des IT-Dienstleisters Collins Aerospace, der vom Cyberangriff betroffen ist, am Flughafen Berlin-Brandenburg. Vor Ort versuchen sie infizierte Computer neu zu installieren. Der Sprecher betonte, dass sie mit großem Einsatz daran arbeiten, das System wieder zum Laufen zu bringen.
Der IT-Dienstleister Collins Aerospace wurde am Freitagabend Opfer eines Cyberangriffs. Der Hackerangriff führte zur Störung der elektronischen Systeme, die für die Passagier- und Gepäckabfertigung verwendet werden. Neben Berlin waren insbesondere die Flughäfen in Brüssel, Dublin und London (Heathrow) betroffen.
Verdächtiger gegen Auflagen wieder frei
Die anderen bedeutenden deutschen Flughäfen waren nicht beeinträchtigt. Die britischen Behörden haben in diesem Zusammenhang einen Verdächtigen verhaftet. Der Mann wurde unter Bedingungen wieder freigelassen.