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Trump setzt Sonderzölle aus: Dax steigt um 8,24 Prozent

Anleger reagieren positiv auf Entscheidung, trotz weiterhin bestehender allgemeiner Importzölle und erhöhter Zölle für Waren aus China.

Der Bulle steht einen steigenden Aktienmarkt. (Symbolbild)
Foto: Arne Dedert/dpa

Zum Handelsbeginn stieg der Deutsche Aktienindex (Dax) um 8,24 Prozent auf 21.291,15 Punkte. Anleger reagierten auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Sonderzölle für zahlreiche Länder auszusetzen. Zuvor hatten bereits die Aktienbörsen an der New Yorker Wall Street und in Ostasien begonnen, aufzuholen.

Trump verursachte letzte Woche einen Börsenabschwung mit der Ankündigung hoher Einfuhrzölle. Nach heftigen Turbulenzen an den Börsen und Finanzmärkten änderte er am Mittwoch seinen Kurs und setzte erst kürzlich in Kraft getretene Zusatzzölle für 90 Tage aus.

Die meisten Länder werden weiterhin einen allgemeinen Importzoll von zehn Prozent haben. Die Zölle für Waren aus China wurden jedoch von Trump weiter auf nun 125 Prozent erhöht.

US-Präsident reagierte auf Unruhe

Trump begründete sein Umschwenken damit, die «Leute» seien etwas unruhig und «ein bisschen ängstlich» geworden. Ökonomen hatten in den Zusatzzöllen ein erhöhtes Risiko für eine Rezession in den USA gesehen. 

Es war auch erkennbar, dass Investoren US-Staatsanleihen verkaufen könnten – eine besorgniserregende Entwicklung für die Zukunft der amerikanischen Finanzen. Marktbeobachter spekulieren, dass diese Entwicklung die Handelsruhe verursacht haben könnte. Handelsminister Howard Lutnick bestritt dies in einem Interview mit dem Wirtschaftssender CNBC.

Unter Analysten auch Skepsis 

Das Echo bei deutschen Börsenexperten auf Trumps Schwenk fiel unterschiedlich aus. «Die Nachrichten zeigen, dass die Trump-Administration auf die verschlechterten volkswirtschaftlichen Aussichten und die Marktturbulenzen reagiert», stellte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank mit verhaltenem Optimismus fest. Seiner Ansicht nach könnte das aktuelle Kursniveau auf längere Sicht interessant sein.

Kritischer fiel das Urteil von Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets aus. «Wirtschaft besteht aus Vertrauen und hier hat der US-Präsident in den vergangenen Wochen viel Porzellan zerschlagen», so Stanzl. Universelle Zölle von zehn Prozent würden zudem unvermindert gelten.

dpa