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Der April war warm und besonders trocken

Seit Wochen fällt zu wenig Regen. Der Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April war der trockenste seit 1931. Ein «Wärmeanomalie» im April sorgte für Temperaturen wie im Hochsommer und Sonne satt.

Mitte April und vertrocknetes Gras - Blick auf eine Wiese im Landkreis Oberhavel in Brandenburg (Aufnahme mit einer Drohne). (Archivbild)
Foto: Soeren Stache/dpa

Ungewöhnlich sonnig, sehr warm und besonders trocken – der April ist alles andere als gewöhnlich gewesen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) spricht in seiner Monatsbilanz von einer «ausgeprägten Wärmeanomalie». «Ungewöhnlich früh» kletterten in diesem April die Temperaturen über 25 Grad, so der DWD. 

«Niederschläge, die in der zweiten Monatshälfte folgten, linderten die Trockenheit nur wenig.» Für seine vorläufige Bilanz wertete der DWD rund 2.000 Messstationen aus. 

Durchschnittstemperatur 10,5 Grad

Laut DWD liegt der prognostizierte Durchschnittswert der Temperatur bei 10,5 Grad. Dies ist 3,1 Grad höher als in der Referenzperiode von 1961 bis 1990 und 1,5 Grad höher im Vergleich zur neueren Klimanorm von 1991 bis 2020.

«Der Monat reihte sich damit unter die sieben wärmsten Aprilmonate seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1881 ein», so die Meteorologen. 

28 Grad in Brandenburg

Am 12. April wurde der erste Sommertag des Jahres mit über 25 Grad am Oberrhein sowie in Rheinland-Pfalz und im Saarland gemessen. Am 17. meldeten die brandenburgischen Orte Coschen und Cottbus mit jeweils 28,4 Grad die höchsten Temperaturen bundesweit.

Die niedrigste Temperatur wurde in der ersten Woche des Monats erreicht. Am Morgen des 7. April wurde in Bad Königshofen in Unterfranken mit minus 8,2 Grad das bundesweite Minimum im April gemessen.

Nur 31 Liter Wasser pro Quadratmeter 

Im April fielen mit etwa 31 Litern pro Quadratmeter nur knapp 53 Prozent des Niederschlags der Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur neueren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 entsprach die Menge rund 69 Prozent des Solls.

Im Nordosten und in Oberbayern blieb es ungewöhnlich trocken, mit teilweise weniger als 10 Litern Monatsniederschlag pro Quadratmeter, während es in den westlichen Mittelgebirgen vorzugsweise stellenweise mehr als 80 Liter pro Quadratmeter regnete.

Wochenlage Trockenperiode

Am 24. April wurde in Etzleben im Thüringer Becken mit 52,4 Litern pro Quadratmeter die bundesweit höchste Tagessumme des Monats gemessen. «Bis zum vermehrten Einsetzen der Niederschläge in der zweiten Monatshälfte verzeichnete der DWD eine außergewöhnliche Trockenheit, die sich im Zeitraum von Anfang Februar bis Mitte April als die stärkste seit Beginn der Auswertung im Jahr 1931 erwies.»

240 Stunden Sonne satt

Die Sonnenscheindauer im April übertraf mit etwa 240 Stunden ihr Soll im Vergleich zur Periode von 1961 bis 1990 um 56 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung etwa 31 Prozent. Im äußersten Nordosten schien die Aprilsonne bis zu 270 Stunden. Direkt am Alpenrand sowie im Erzgebirge zeigte sie sich ungefähr 200 Stunden.

dpa