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Starker Anstieg von Atemwegserkrankungen bei Kindern in Deutschland

Die Zahl der Grippeinfektionen bei Kindern hat stark zugenommen, ebenso wie die Besuche beim Arzt. Die Grippewelle begann Ende Dezember.

Vor allem bei Kindern werden deutlich mehr Grippeerkrankungen festgestellt (Archivbild).
Foto: picture alliance / dpa

Die Anzahl der Atemwegserkrankungen hat vor allem bei Kindern deutlich zugenommen. Laut dem Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) für den Zeitraum vom 20. bis 26. Januar haben derzeit etwa 7,9 Millionen Menschen in Deutschland eine akute Atemwegserkrankung. Insbesondere Grippeviren sind weit verbreitet. Im Vergleich zur Vorwoche ist die Anzahl der Grippeinfektionen vor allem bei Kindern im Alter von 5 bis 14 Jahren deutlich gestiegen, aber auch jüngere Kinder und Erwachsene infizieren sich häufiger.

Bei den 0- bis 4-Jährigen wurde neben Grippe auch eine Zunahme der Respiratorischen Synzytial-Viren (RSV) beobachtet. Laut dem Bericht begann die RSV-Welle in der 3. Kalenderwoche (ab dem 13. Januar). Die Grippewelle begann laut Definition des RKI bereits am 30. Dezember.

Mehr als doppelt so viele schwere Infektionen

Die Zahl schwerer akuter Atemwegsinfektionen hat sich dem RKI zufolge seit dem Jahreswechsel mehr als verdoppelt und ist so hoch wie zum Höhepunkt der Grippewelle der beiden Vorsaisons. Auch der Bundespressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte, Jakob Maske, sagte: «Wir sehen immer wieder Jugendliche und Kinder, die über mehrere Tage an hohem Fieber und deutlichen Krankheitszeichen leiden.» 

Auch die Zahl der Arztbesuche wegen Atemwegserkrankungen stieg dem RKI-Bericht zufolge stark an. Der Bundesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Markus Beier, sagte: «Diesen Anstieg beobachten wir erfahrungsgemäß immer im Anschluss an die Weihnachtsferien, wenn die Menschen am Arbeitsplatz, in Schule oder Kita wieder verstärkt miteinander in Kontakt kommen.» Er geht davon aus, dass die Zahl der Grippefälle in den kommenden Wochen noch einmal ansteigt, bevor die Welle wieder abflacht. 

Grippe ist keine starke Erkältung

Grippe werde von vielen als starke Erkältung abgetan, so Beier. «Das ist aber falsch.» Für Impfungen sei es Ende Januar zwar spät, aber nicht zu spät, insbesondere für Risikopatienten.

dpa