Der Anteil der weiblichen Patienten stieg von 23,4% auf 49,3% in 20 Jahren. Behandlungsdauer erreichte 53,2 Tage im Jahr 2023.
Immer mehr Mädchen und junge Frauen mit Essstörungen im Krankenhaus behandelt

Immer mehr Mädchen und junge Frauen werden wegen Essstörungen stationär im Krankenhaus behandelt. Ihre Zahl verdoppelte sich nach Angaben des Statistischen Bundesamts binnen 20 Jahren: von 3.000 Patientinnen im Alter zwischen 10 und 17 Jahren im Jahr 2003 auf 6.000 im Jahr 2023.
Ihr Anteil an allen Patienten und Patientinnen mit Essstörungen stieg von 23,4 Prozent im Jahr 2003 auf 49,3 Prozent 20 Jahre später. Insgesamt wurden 2023 rund 12.100 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose im Krankenhaus behandelt – diese Zahl sank im Vergleich zu 2003, damals gab es 12.600 Fälle.
Vor allem Frauen betroffen
Im Jahr 2023 wurde Magersucht (Anorexia Nervosa) in etwa 75 Prozent der Fälle diagnostiziert, während elf Prozent der Patientinnen und Patienten an Bulimie (Ess-Brechsucht) litten. Besonders betroffen sind Frauen: Ihr Anteil an den Krankenhausbehandlungen stieg innerhalb von 20 Jahren von 87,6 auf 93,3 Prozent.
Die Behandlungsdauer für Frauen und Männer stieg an: Im Jahr 2023 dauerte eine Behandlung aufgrund einer Essstörung durchschnittlich 53,2 Tage – der höchste Wert seit 2003, wie das Bundesamt berichtet. Im Vergleich dazu betrug die durchschnittliche Dauer eines stationären Krankenhausaufenthalts im Jahr 2023 7,2 Tage.
78 Menschen starben an einer Essstörung
Die Anzahl der Todesfälle aufgrund einer Essstörung variiert von Jahr zu Jahr stark. Im Jahr 2023 waren es 78 Todesfälle. Im Jahr 2008 wurden 100 Todesfälle auf die Krankheit zurückgeführt, was den Höchststand des 20-Jahre-Zeitraums darstellte.