17 statt 7 Stunden unterwegs und am Ende unterkühlt: Eine Familie aus Baden-Württemberg trotzt Warnungen Einheimischer und macht sich ungenügend ausgerüstet auf eine Bergtour in Österreich.
Deutsche Familie mit drei Kindern in Bergnot
Die Eltern hatten Trekkingschuhe an, während die Kinder Laufschuhe trugen, die laut Bergrettung für die Tour ungeeignet waren: Eine Familie aus Deutschland in der Nähe von Heidelberg wurde in der Nacht zum Samstag aus dem österreichischen Tennengebirge (Bundesland Salzburg) gerettet. Die Familie aus Baden-Württemberg, bestehend aus Kindern im Alter von 8, 10 und 14 Jahren, konnte nicht mehr weiter und wurde von Bergrettern zu einer Hütte gebracht.
Die fünf Personen brachen am Freitag zu einer Gebirgsüberquerung auf, obwohl der Hüttenwirt der Ellmauhütte, in der sie übernachtet hatten, sie aufgrund ihrer mangelhaften Ausrüstung und der Altschneefelder vor dieser rund siebenstündigen anspruchsvollen Tour gewarnt hatte, berichtete die Salzburger Bergrettung am Samstag.
Die Deutschen begannen am Freitag um 8.30 Uhr von der Ellmauhütte in Werfenweng (Pongau) und planten, über die Hochthronleiter in etwa 2.500 Metern Seehöhe zur Söldenhütte zu gelangen. Der Vater meldete sich dort ab 18.00 Uhr mehrmals beim Wirt und kündigte wiederholt eine spätere Ankunft an.
Um 23.00 Uhr rief er schließlich doch den Notruf und gab an, sie befänden sich im Bereich der Tauernscharte (2.100 Meter) und kämen nicht mehr weiter.
Familie unterkühlt geborgen
Elf Bergretter der Ortsstelle Werfen stiegen zu den in Bergnotgeratenen Deutschen auf und brachten sie am Seil gesichert überAltschneefelder zur Hütte, wo sie um 3.15 Uhr unverletzt eintrafen.«Sie waren unterkühlt. Wir haben sie am Berg mit warmer Kleidungversorgt», schilderte Einsatzleiter Stefan Koller.
Die Wanderer waren ohne Regenausrüstung, Stirnlampe oder Biwak-Sack unterwegs. «Die Familie war 17 Stunden lang unterwegs und sich der Gefahr nicht bewusst», sagte Koller. Es ist entscheidend, eine Bergtour sorgfältig zu planen und die Wetterbedingungen sowie die Schneesituation zu beachten.