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Deutsche Wirtschaft schrumpft im zweiten Quartal leicht

Internationale Krisen, Bürokratie und Fachkräftemangel: Die deutsche Wirtschaft kämpft mit schwierigen Bedingungen. Ökonomen hoffen auf den Konsum der Bürger – und Lichtblicke im zweiten Halbjahr.

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Flaute (Archivfoto).
Foto: Armin Weigel/dpa

Die deutsche Wirtschaft stagniert. Laut dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 0,1 Prozent gesunken, wie aus vorläufigen Daten hervorgeht. Somit muss die Volkswirtschaft nach einem kurzen Aufschwung zu Jahresbeginn einen erneuten Rückschlag hinnehmen. Als Ursache nannten die Statistiker schwache Investitionen.

Im vergangenen Jahr rutschte Deutschland mit einem Minus von preisbereinigt 0,2 Prozent in eine leichte Rezession. Die exportorientierte deutsche Wirtschaft spürte die Abkühlung der Weltkonjunktur, die hochgeschossenen Energiepreise und die rasant gestiegenen Zinsen. Zudem gibt es einen Fachkräftemangel und Unternehmen beklagen sich über zu viel Bürokratie.

«Blutleeres Wachstum»

Der unerwartete Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zeige wieder einmal, dass von einem nennenswerten Aufschwung in Deutschland keine Rede sein könne, schrieb Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. «Der dreimalige Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas und die Schwäche der anderen Konjunkturindikatoren legen für das zweite Halbjahr allenfalls ein blutleeres Wachstum nahe.» Die abebbende Belastung durch die zurückliegenden Zins- und Energiepreiserhöhungen schlägt sich bisher kaum in einer konjunkturellen Erholung nieder. 

Mehr als Mini-Erholung vorerst nicht drin

Eine schnelle Erholung ist im laufenden Jahr nicht absehbar. Im ersten Quartal ist Europas größte Volkswirtschaft nur minimal um 0,2 Prozent gewachsen. Und auch für das Gesamtjahr prognostizieren Ökonomen nur ein Mini-Wachstum: Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet etwa ein Plus von 0,2 Prozent – etwas weniger als die Prognose der Bundesregierung (0,3 Prozent).

Es gibt viele Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft: China hat als Wachstumstreiber auf den Weltmärkten an Schwung verloren, während im Inland die Zahl der Firmenpleiten steigt. Trotz der ersten Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im Juni hat sich die wirtschaftliche Lage in Deutschland noch nicht wesentlich verbessert.

Schlusslicht unter den G7

Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für Deutschland im Jahr 2024 nur noch ein Wachstum von 0,2 Prozent – die niedrigste Rate aller führenden westlichen G7-Industriestaaten. Im Vergleich dazu erwartet der IWF ein Wachstum von 3,2 Prozent für die Weltwirtschaft. Es ist bereits eine Diskussion über den Standort Deutschland entbrannt.

Auch wichtige Branchen haben Probleme: Die Chemie leidet unter den hohen Energiepreisen, die Autoindustrie kämpft mit dem Übergang zur E-Mobilität und die Baukonjunktur hat sich nach dem Immobilienboom abgeschwächt. Um die Konjunktur zu unterstützen, hat die Bundesregierung Maßnahmen zur Entlastung von Unternehmen eingeleitet, darunter Verbesserungen bei steuerlichen Abschreibungen und eine Ausweitung der Forschungszulage.

Ifo-Index lässt nichts Gutes erahnen 

Auch die neuesten Indikatoren deuten nur auf eine schwache Erholung in diesem Jahr hin. Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich unerwartet weiter verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima gab im Juli nach – der dritte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge. «Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise fest», kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest.

Immerhin: Die Bundesbank prognostiziert eine leicht stärkere Konjunktur im laufenden dritten Quartal. Kräftige Lohnsteigerungen, die den privaten Konsum unterstützen, eine rückläufige Inflation und ein stabiler Arbeitsmarkt sollen dazu beitragen. Allerdings ist die Nachfrageschwäche bei Industrieprodukten noch nicht vollständig überwunden.

Das Wirtschaftswachstum könnte daher etwas unter den Erwartungen der Bundesbank aus dem Juni liegen. Damals hatte die Bundesbank für das laufende Gesamtjahr ein Wachstum von 0,3 Prozent prognostiziert. Erst im Jahr 2025 sollen sich laut Bundesbank die Aussichten aufhellen. Dann wird ein Wachstum der deutschen Wirtschaft um 1,1 Prozent erwartet.

“Die Zahlen zeigen, dass die Arbeitslosenquote im letzten Quartal um 2% gestiegen ist”, sagte der Wirtschaftsexperte.

“Der Zug nach Berlin fährt um 8:30 Uhr ab”, sagte der Mann am Bahnhofsschalter.

“Es tut mir leid, aber ich kann heute nicht zum Meeting kommen”, sagte Anna bedauernd. “Ich habe einen wichtigen Arzttermin, den ich nicht verschieben kann.”

“Die Veranstaltung findet am 15. Oktober um 18:00 Uhr im Rathaus statt”, sagte der Bürgermeister.

dpa