Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Deutscher Polizist zahlt 40.000 Euro nach Prügelattacke auf Mallorca

Ein deutscher Polizist zahlt einem Taxifahrer auf Mallorca 40.000 Euro Entschädigung, nachdem er ihn geschlagen hatte. Der Beamte ist weiterhin im Dienst in Deutschland tätig.

Die Polizeieinheit Guardia Civil hatte die Verdächtigen im Sommer 2024 festgenommen. (Archivfoto)
Foto: Guardia Civil/Europapress/dpa

Ein deutscher Polizist aus Essen zahlt einem Taxifahrer auf Mallorca nach einer Prügelattacke 40.000 Euro Entschädigung und entkommt damit einer drohenden Haftstrafe. Die Anwälte hätten sich auf diesen Deal geeinigt, berichtete die «Mallorca Zeitung» (MZ) unter Berufung auf beide Seiten. Der Beamte ist derzeit weiterhin im Dienst in Deutschland tätig.

Im August 2024 schlug der Deutsche nach einer Taxifahrt vom sogenannten Ballermann an der Playa de Palma zu einem Landhotel in der Mitte der spanischen Mittelmeerinsel auf den 71-jährigen Fahrer ein. Nach Angaben des Opfers waren drei weitere deutsche Polizisten an der Tat beteiligt.

Der Vorfall wurde durch ein vermisstes Handy ausgelöst: Die jungen Urlauber – alle laut den spanischen Behörden unter 30 – beschuldigten den Mallorquiner des Diebstahls. Das Telefon wurde jedoch später in ihrer eigenen Tasche gefunden. Bei dem Angriff brach sich der Taxifahrer mehrere Rippen und einen Arm.

Opfer nimmt Entschuldigung an

Die Guardia Civil nahm den Hauptverdächtigen noch in der Nacht fest, zwei weitere Männer am nächsten Tag. Eine Untersuchungsrichterin ließ sie alle damals sofort wieder frei. Später erhob die Staatsanwaltschaft Anklage. Aber nur dem Hauptverdächtigen drohte eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.

Der Vergleich wurde nun von den Anwälten beider Seiten und auch von der Staatsanwaltschaft unterschrieben, wie die «Mallorca Zeitung» berichtete. Das Gericht muss den Deal noch absegnen, was jedoch als reine Formalität gilt.

«Mein Klient übernimmt die Verantwortung und hat seine Reue zum Ausdruck gebracht. Das Opfer hat die Entschuldigung angenommen», zitierte die MZ den Anwalt des Hauptverdächtigen. Er bekannte sich demnach der Nötigung und der Körperverletzung schuldig und trägt neben der Entschädigungszahlung auch die Anwaltskosten.

Es ist noch unklar, ob er und die anderen beteiligten Polizisten im Dienst bleiben dürfen. Zuhause droht ihnen ein Disziplinarverfahren. Die Polizei in Essen hat kürzlich mitgeteilt, dass man noch auf die Unterlagen aus Spanien wartet.

dpa