Die Behörden auf Mallorca bekämpfen das «Balkoning» seit Jahren unter anderem mit Aufklärungskampagnen. An der Playa fordert das leichtsinnige Verhalten junger Touristen aber weiterhin Menschenleben.
Deutscher Urlauber stirbt auf Mallorca nach Balkonsturz

Ein deutscher Tourist ist auf Mallorca nach einem Sturz vom Balkon gestorben. Der junge Mann sei im Krankenhaus Son Espases in Palma seinen Verletzungen erlegen, berichtete die Digitalzeitung «Crónica Balear» auf der spanischen Mittelmeerinsel. Eine Sprecherin des Krankenhauses bestätigte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur den Tod des Deutschen.
Der circa 20 Jahre Tourist war in der Nacht auf Samstag vom Balkon seines Hotelzimmers gestürzt. Er starb bereits am Sonntag, wie jetzt bekannt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen wollte der junge Mann offenbar vom Balkon in den Hotelpool springen. «Zeugen berichteten uns, dass der Urlauber vom Balkon in den Pool springen wollte. Da die Ermittlungen noch laufen, können wir das aber nicht mit Gewissheit sagen», erklärte ein Sprecher der Polizei.
Bislang gibt es keine weiteren Informationen über die Identität, das Alter und den Herkunftsort des Verstorbenen. Laut spanischen Medien war der Mann mit einer größeren Gruppe deutscher Touristen am sogenannten Ballermann an der Playa de Palma zum Feiern. Gegen zwei Uhr morgens kehrte er anscheinend betrunken mit einem Freund ins Hotel zurück, das etwa einen Kilometer von der Partymeile entfernt liegt.
Das «Balkoning» forderte bereits viele Menschenleben
Laut seinen Angaben habe der Freund nur noch den Aufprall gehört. Andere Mitglieder der Reisegruppe kamen dem Verunglückten sofort zur Hilfe. Der junge Mann erlitt einen Herzstillstand, wurde jedoch zunächst vom Rettungsdienst wiederbelebt. Letztendlich erlag er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
Das sogenannte «Balkoning» – riskante Sprünge vom Hotelbalkon in Pools oder in benachbarte Zimmer – war lange Zeit ein ernstes Problem auf Mallorca, insbesondere in der britischen Partyhochburg Magaluf westlich von Palma. Dort gelang es durch gezielte Aufklärungskampagnen, die Zahl der Unfälle deutlich zu verringern. An der Playa de Palma hingegen kommt es aber weiterhin zu schweren Vorfällen. Auch im vergangenen Jahr gab es dort tödliche Unfälle.