Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Deutscher Vater springt in Comer See – weiter gesucht

Ein Urlaub am idyllischen Comer See nimmt eine tragische Wendung: Ein Vater springt ins Wasser, um seine Kinder zu retten – doch er taucht nicht mehr auf. Vor einem Jahr geschah ein ähnlicher Unfall.

Der Comer See liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Mailand und gehört zu den bekanntesten Ferienregionen Italiens. (Archivbild)
Foto: Bernhard Krieger/dpa-tmn

Rettungskräfte suchen seit drei Tagen am Comer See in Norditalien nach einem Deutschen, der ins Wasser sprang, um seinen Kindern zu helfen. Bisher waren die Bemühungen erfolglos. Laut der italienischen Nachrichtenagentur Ansa sollen die Suchaktionen nur bei schlechtem Wetter unterbrochen werden, was für Donnerstag erwartet wird. Ein ferngesteuerter Unterwasserroboter wird eingesetzt, um die mehr als 200 Meter tiefen Gewässer zu durchsuchen.

Der Mann war mit seiner Ehefrau und den beiden Kindern auf einem gemieteten Boot unterwegs. In der Nähe der Ortschaft Dorio am Ostufer des Sees in der Provinz Lecco fielen die Kinder aus bislang ungeklärter Ursache ins Wasser. Italienische Medien spekulierten, Wellen könnten eine Rolle gespielt haben. Der Vater sprang hinterher, um den Kindern zu helfen. Während diese in Sicherheit gebracht werden konnten, tauchte er selbst nicht mehr auf. Vermutet wird, dass er von einer Strömung erfasst wurde.

Ähnlicher Fall endete 2024 tragisch

Behörden machten auf Anfrage weiterhin keine Angaben zur Identität des Mannes. Nach Informationen der italienischen Tageszeitung «La Repubblica» hatte er italienische Wurzeln und lebte mit seiner Familie in Bühl in Baden-Württemberg.

Im Juli 2024 war bereits ein anderer Deutscher in fast identischer Situation ums Leben gekommen. Der 51-Jährige aus Niedersachsen war mit seiner Frau und zwei Kindern auf einem gemieteten Boot unterwegs, als sein zwölfjähriger Sohn beim Schwimmen in Schwierigkeiten geriet. Der Vater sprang ins Wasser, um ihm zu helfen. Der Sohn konnte gerettet werden, der Vater tauchte jedoch nicht wieder auf. Zwei Tage später wurde sein lebloser Körper in mehr als 200 Metern Tiefe zwischen Dongo und Piona gefunden.

Der Comer See befindet sich etwa 80 Kilometer nördlich von Mailand. Mit Tiefen von über 400 Metern zählt er zu den tiefsten Seen Europas. Vor allem im nördlichen Teil können wechselhafte Winde starke Wellen verursachen.

dpa