Die Zahl der Rentner steigt bis 2038 auf bis zu 21,3 Millionen, während die Erwerbsbevölkerung schrumpft. In Ostdeutschland geht die Bevölkerung bis 2070 um 14 bis 30 Prozent zurück.
Deutschlands Bevölkerung wird immer älter

Schon im Jahr 2035 wird in Deutschland etwa ein Viertel der Bevölkerung 67 Jahre und älter sein. Dies geht aus der neuen Vorausberechnung zur Bevölkerungsentwicklung hervor, die vom Statistischen Bundesamt in Berlin vorgestellt wurde. Im Jahr 2024 lag der Anteil der Rentner noch bei 20 Prozent. Der deutliche Anstieg ist hauptsächlich auf den Übergang der Babyboomer in den Ruhestand zurückzuführen.
Nach sämtlichen Berechnungen, die von den Statistikern durchgeführt wurden, wird die Anzahl der 67-Jährigen und älteren Menschen bis 2038 weiter steigen – dann werden zwischen 20,5 und 21,3 Millionen Menschen im Rentenalter leben, bis zu 4,5 Millionen mehr als heute.
Schon jetzt gibt es auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 33 Rentner. Im Jahr 2070 könnten es im besten Fall 43 sein, bei einer dauerhaft niedrigen Geburtenrate und schwacher Zuwanderung sogar 61.
Millionen weitere Über-80-Jährige
Laut den Statistikern wird die Gruppe der Hochaltrigen innerhalb der älteren Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten stark ansteigen. Obwohl die Anzahl der über 80-Jährigen in den nächsten Jahren vorerst leicht sinken wird, wird sie ab Mitte der 2030er-Jahre mit dem Altern der Babyboomer deutlich wachsen – von 6,1 Millionen im Jahr 2024 auf 8,5 bis 9,8 Millionen im Jahr 2050. Bis 2070 wird ihre Zahl zwischen 7,4 und 10 Millionen liegen.
Laut Statistischem Bundesamt schrumpft die Erwerbsbevölkerung in allen Szenarien. Im Jahr 2024 lebten 51,2 Millionen Menschen im Alter von 20 bis 66 Jahren in Deutschland. Selbst bei hoher Nettozuwanderung wird die Zahl bis 2070 voraussichtlich auf 45,3 Millionen sinken. Bei moderater Zuwanderung werden 41,2 Millionen erwartet, bei niedriger Zuwanderung nur 37,1 Millionen. Ein geringerer Rückgang wäre nur bei einer deutlich höheren Geburtenrate in Verbindung mit hoher Zuwanderung möglich.
Deutschlands Gesamtbevölkerung nimmt eher ab
Destatis sagt voraus, dass Deutschland bis zum Jahr 2070 insgesamt schrumpfen wird. Unter moderaten Annahmen wird die Bevölkerung dann bei 74,7 Millionen liegen. Nur 2 von 27 Berechnungsvarianten führen zu einem leichten Wachstum. Die Spannbreite der möglichen Bevölkerungszahl im Jahr 2070 reicht von 63,9 bis 86,5 Millionen. Gesunkene Geburtenraten und niedrigere Nettozuwanderung haben einen dämpfenden Einfluss im Vergleich zu früheren Vorausberechnungen.
In den verschiedenen Regionen gibt es klare Unterschiede: In den westdeutschen Flächenländern bleibt die Bevölkerungszahl nur bei hoher Zuwanderung stabil, während sie in Ostdeutschland in allen Szenarien zurückgeht – bis 2070 um 14 bis 30 Prozent. Die Stadtstaaten können bei hoher oder mittlerer Zuwanderung weiter wachsen.
Schon heute ist die Bevölkerung im Osten deutlich älter als im Westen und in den Stadtstaaten. Die Zahl der ab 67-Jährigen werde dort bis 2038 ihren Höhepunkt erreichen und danach wieder sinken, teilten die Experten mit, während sie in Westdeutschland und besonders in den Stadtstaaten weiter steige.








