Sie wollten von Bali Drogen nach Australien schmuggeln und landeten in Indonesien im Gefängnis – zwei ihrer Komplizen wurden hingerichtet. Rechtzeitig zu Weihnachten dürfen die fünf Männer nun zurück.
Die letzten der «Bali Nine» sind in Australien zurück
Nach fast 20 Jahren in indonesischer Haft sind fünf als Drogenschmuggler verurteilte Australier in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Männer, die einer als «Bali Nine» (Bali Neun) bekanntgewordenen Bande angehörten, seien am Nachmittag (Ortszeit) eingetroffen, teilte Premierminister Anthony Albanese mit. Sie hätten zwar schwere Straftaten begangen. «Es war aber Zeit, dass sie nach Hause kommen.» Die Gruppe war 2005 – nach einem Hinweis der australischen Polizei – festgenommen worden, als sie versuchte, 8,3 Kilogramm Heroin von der Ferieninsel Bali nach Australien zu schmuggeln.
Die beiden Anführer wurden trotz internationaler Proteste im Jahr 2015 in Indonesien von einem Erschießungskommando hingerichtet. Der Fall hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Ein weiteres Bandenmitglied verstarb im Gefängnis an Krebs, während die einzige Frau unter den neun Mitgliedern im Jahr 2018 freigelassen wurde.
Die Männer bleiben laut Medien in Freiheit
Die Männer, die nun im Alter von 38 bis 48 Jahren zurückgekehrt sind, waren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. In den letzten Wochen wurde in den Medien berichtet, dass sie im Falle ihrer Rückkehr den Rest ihrer Strafen in Australien verbüßen müssten.
Premier Albanese sagte nun, die fünf könnten «ihre persönliche Rehabilitation und Eingliederung in Australien fortsetzen». Nach Informationen des Senders ABC werden die Männer in Freiheit bleiben und ungehindert im Land leben können. Ziel sei gewesen, sie vor Weihnachten zurückzuholen.
«Wir sind erleichtert und glücklich, wieder in Australien zu sein», hieß es in einer Erklärung der fünf. Sie wurden vorübergehend in einem Rehabilitationszentrum untergebracht, wie es weiter hieß. Australische Regierungen hatten sich jahrelang für sie eingesetzt. Die Hinrichtung der zwei Australier hatte schwere diplomatische Spannungen zwischen der Regierung in Canberra und Indonesien ausgelöst.
Premierminister Albanese bedankte sich beim neuen indonesischen Präsidenten Prabowo Subianto für seine mitfühlende Geste. Beide hatten kürzlich am Rande einer internationalen Konferenz in Peru über den Fall gesprochen. Medien berichteten, dass Indonesien im Gegenzug auf die Freilassung von Landsleuten hoffe, die in Australien inhaftiert seien.