Die Seehundstation Friedrichskoog päppelt Heuler auf, die zu schwach waren, um in Freiheit zu überleben. Nun sind vier Kegelrobbenjunge fit genug, um ausgewildert zu werden.
Die Robben sind los – erste Heuler der Saison ausgewildert
Die ersten Kegelrobbenheuler dieser Geburtensaison sind aus der Seehundstation Friedrichskoog ausgewildert worden. Sehr zögerlich verließen die Jungtiere Frederike, Marie, Jutta und Pin ihre Transportboxen, robbten langsam in die Nordsee. «Die werden ihren Weg draußen schon machen», sagte die Leiterin der Seehundstation, Tanja Rosenberger.
Die vier wurden zwischen Ende November und Anfang Dezember als Heuler auf der Helgoländer Düne gefunden. Sie hatten noch nicht genug Gewicht, um alleine zu überleben. Bevor sie im Dithmarscher Bereich des Nationalparks Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer in die Freiheit entlassen wurden, wurden sie in der Seehundstation ein letztes Mal gewogen. Mindestens 35 Kilogramm müssen die Kegelrobben vor der Auswilderung auf die Waage bringen.
Gemäß der Seehundstation sind in den kommenden Wochen weitere Auswilderungen von jungen Kegelrobben geplant. Derzeit befinden sich noch 26 weitere junge Kegelrobben in der Seehundstation Friedrichskoog.
Zu Heulern Abstand halten
Die Wurf- und Paarungszeit der Kegelrobben beginnt Anfang November und endet im Januar. Die Hauptgeburtenzeit in Schleswig-Holstein ist im Dezember. Es werden jedoch auch in diesen Tagen noch vereinzelt Kegelrobben geboren, wie die Seehundstation mitteilte. Daher ist es ratsam, Abstand zu halten und im Zweifelsfall die Seehundstation oder den Seehundjäger vor Ort anzurufen, um zu überprüfen, ob ein Tier Hilfe benötigt.
Zudem ist es möglich, mit der «Robben.App» Meeressäuger an Nord- und auch Ostsee einfach und präzise zu melden. Dank der Standortfunktion von Smartphones und der App landen alle wichtigen Informationen den Angaben zufolge direkt beim zuständigen Seehundjäger, um das Tier im Anschluss zügig finden und ihm helfen zu können.
Streng geschützte Kegelrobben vermehren sich prächtig
Kegelrobben sind die größten Raubtiere in Deutschland. Laut der Deutschen Wildtierstiftung können sie bis zu 2,5 Meter lang und 300 Kilogramm schwer werden. Diese Tiere sind gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie der EU streng geschützt.
In den letzten Jahren hat die Population der Kegelrobben im Wattenmeer und vor allem auf Helgoland stark zugenommen. Auch in dieser Geburtsaison wurden mehr als 1.000 Kegelrobben auf Helgoland geboren.