Das Bundesinnenministerium bestätigte eine bundesweite Störung im BOS-Digitalfunknetz. Ursache und Ausmaß sind noch unklar.
Störung im Digitalfunk der Behörden in Deutschland
Es gab in Deutschland eine Störung des Digitalfunks der Behörden, wie das Bundesinnenministerium gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Das Ausmaß und die Ursache der Störung sind noch nicht bekannt.
«Tatsächlich liegt aktuell eine Störung im BOS-Digitalfunknetz vor», teilte ein Sprecher der Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BDBOS) mit. Und: «Die BDBOS und alle Partner befinden sich mit höchster Priorität in der Ursachenanalyse, um die Störung schnellstmöglich zu beheben.»
Kommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten
Es waren noch keine genauen Informationen über die Ursachen der Störung verfügbar. Es war daher unklar, ob es sich um einen Defekt oder eine potenziell gezielte Störung wie einen Hackerangriff handelte.
Die Behörde bezeichnet den BOS-Funk als Kommunikationsmittel von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten, der mit über 5.000 Basisstationen 99,2 Prozent der Fläche Deutschlands abdeckt.
«Der Digitalfunk BOS macht eine bundesweite und organisationsübergreifende Verständigung möglich», schreibt die Behörde. «Das eröffnet vielfältige Möglichkeiten und vereinfacht die Zusammenarbeit – nicht nur bei einfachen Einsätzen im Alltag, sondern gerade auch bei komplexen Einsatzlagen, in Krisensituationen und in Katastrophenfällen.»
Mehrere Länder betroffen
Nach einer dpa-Umfrage in verschiedenen Lagezentren und Leitstellen von Rettungsdienst und Feuerwehr sind mehrere Bundesländer betroffen. Die Berliner Feuerwehr gab bekannt, dass sie ebenfalls betroffen sei. Sie sei jedoch durchgehend handlungsfähig und könne zur Kommunikation auf andere Systeme zurückgreifen. Auch die Berliner Polizei bestätigte eine Störung. Sachsen ist laut dem Lagezentrum ebenfalls betroffen.
Laut dem NRW-Innenministerium ist man über die bundesweite Störung informiert und hat dies an die Dienststellen der Polizei weitergeleitet. Bisher liegen jedoch keine Berichte über konkrete Ausfälle von den örtlichen Polizeibehörden vor. Dies ist jedoch vorläufig nur eine Momentaufnahme.
GdP-Chef: Zeigt, wie anfällig digitale Infrastruktur ist
Der Berlin Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Stephan Weh, sagte: «Der weitreichende Zusammenbruch des Digitalfunks ist der Super-Gau für unsere Sicherheitsbehörden und zeigt uns, wie anfällig unsere digitale Infrastruktur ist und wie fahrlässig es ist, sich auf Monopollösungen zu verlassen.» Kommunikation sei heute wichtigstes Einsatzmittel. «Von ihr können Ende des Tages Leben und Tod abhängen.»