Mobiles Menü schließen
Startseite Schlagzeilen

Domina wegen Steuerhinterziehung verurteilt

Mit Rohrstock-Erziehung und Peitschenhieben soll sie viel Geld eingetrieben haben. Bei der Einhaltung von Regeln war sie bei ihrem «Sklaven» streng – bei ihrer Steuererklärung aber nicht.

In Karlsruhe stand eine Domina vor Gericht - wegen Steuerhinterziehung. (Symbolbild)
Foto: Axel Heimken/dpa

Eine Domina wurde wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 10.000 Euro verurteilt. Der Richter am Amtsgericht Karlsruhe sagte bei der Urteilsverkündung, dass sie durch zu niedrig angegebene Einkünfte einen Steuerschaden von rund 87.600 Euro verursacht habe. Die 53-Jährige wurde zu 400 Tagessätzen à 25 Euro verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Anwalt hat noch nicht entschieden, ob er Rechtsmittel einlegen wird.

«Sklave» dachte, er kriege Geld zurück

Das zugrunde liegende Geld soll die Frau von einem «24/7-Sklaven» bekommen haben, der ihr also rund um die Uhr dienen sollte. Ihm soll sie den Angaben nach Prüfungen auferlegt haben, die unter anderem Geldzahlungen vorsahen.

Der Kunde, der etwa 15 Jahre jünger war als die Angeklagte und zeitweise im selben Haus lebte, gab an, ihr rund 250.000 Euro überwiesen zu haben. Er hatte die Erwartung, dass er das Geld später zurückerhalten würde.

Richter glaubt Domina nicht

Laut der Angeklagten entwickelte sich ihre Beziehung in eine private Richtung. Deshalb habe sie das Geld für das gemeinsame Leben nicht in ihrer Steuererklärung angegeben. Der Richter glaubte ihr jedoch nicht. Sie habe die Neigungen des Kunden ausgenutzt und gewusst, dass er über viel Geld verfügte.

Der «Sklave», der als Zeuge in dem Verfahren auftrat, hatte nach eigenen Angaben versucht, die Anklagte wegen Betrugs anzuzeigen. Dies habe aber zu keinem Ergebnis geführt, weil man ihm nicht geglaubt habe. Deswegen habe er auch keine zivilrechtlichen Ansprüche geltend gemacht.

dpa