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Guirassy sichert Dortmund Platz zwei in der Bundesliga

Serhou Guirassy beendete seine Torflaute mit dem entscheidenden Treffer gegen Augsburg, während Sandro Wagner weiterhin auf einen Sieg wartet.

Serhou Guirassy (M) erzielt das 1:0 für Dortmund.
Foto: Tom Weller/dpa

Dank eines Torgeschenks aus Augsburg konnte Borussia Dortmund den zweiten Platz in der Fußball-Bundesliga erreichen – und Sandro Wagners Drei-Niederlagen-Woche mit dem FCA abschließen. Beim 1:0 (1:0) des BVB zum Start des 9. Spieltags beendete Stürmer Serhou Guirassy in der 37. Minute mit seinem fünften Saisontor seine wochenlange Torflaute.

Niko Kovac, Trainer von Dortmund, konnte vor dem Champions-League-Spiel bei Manchester City mit dem ehemaligen Dortmunder Erling Haaland einen erfolgreichen Abschluss einer Woche mit zwei Siegen in der Liga und einem im DFB-Pokal machen. Auch wenn der Sieg in Augsburg als mühseliger Arbeitssieg einzustufen war.

Wagners Team wehrt sich mehr als tapfer

Und was ist mit Wagner? Nach dem 0:6 gegen RB Leipzig und dem peinlichen Pokal-Aus gegen den Zweitligisten VfL Bochum (0:1) konnte er erneut weder einen Punkt noch ein Tor feiern. Immerhin ging seine Mannschaft nicht erneut unter, sondern wehrte sich und drängte sogar nach der Pause auf das 1:1.

Die Gastgeber waren vor 30.660 Zuschauern über die spielentscheidende Szene kurz vor der Pause richtig verärgert. Waldemar Anton von BVB schoss einen hohen Ball, den Chrislain Matsima mit dem Kopf klären wollte. Doch der FCA-Verteidiger köpfte versehentlich seinen Teamkollegen Han-Boah Massengo an. Der Ball flog von Massengos Körper zu Guirassy, der sich bedankte. Finn Dahmen, der Torwart von Augsburg, konnte den Schuss des Stürmers nicht abwehren.

Um seinen ersten Cheftrainer-Job in der Bundesliga muss sich Wagner trotz der sportlichen Schieflage des FCA nicht sorgen. Der 37-Jährige genießt weiter das Vertrauen der FCA-Bosse. Die Fans dagegen kritisierten den Versuch der Neuausrichtung mit der Figur Wagner auf Plakaten deutlich. «Große Worte, keine Taten», stand darauf. «Personenkult» und «Marketingwahnsinn» seien nicht ihre Werte. 

Trotzdem unterstützten die Augsburger Anhänger ihre Mannschaft. «Wir wollen nickelig sein, das Stadion mitnehmen», hatte Wagner vor dem Anpfiff bei Sky angekündigt. Das war seine Mannschaft. Der Ex-Nationalspieler rotierte in der Pokalwoche ebenso wie Kovac, der einst beim FC Bayern München sein Trainer war, kräftig. Wagner bewies darüber hinaus, dass er «nicht stur» ist. Statt hoch und riskant zu attackieren, verteidigte der FCA im Block tiefer und kompakter.

Dortmund ohne erkrankten Nico Schlotterbeck

«Wenn man verliert, gibt es auch Druck», erkannte Wagner. Allenfalls positiven Druck verspürt aktuell beim BVB Kovac. Er musste drei Tage nach dem Kraftakt im DFB-Pokal bei Eintracht Frankfurt kurzfristig auf seinen wichtigsten Abwehrspieler verzichten: Nico Schlotterbeck lag am Spieltag erkältet «flach», wie sein Trainer berichtete. 

Trotzdem stand ein Schlotterbeck auf dem Platz, denn beim FCA durfte mal wieder Keven Schlotterbeck verteidigen, Nicos älterer Bruder. Die Schießbude der Liga (21 Gegentreffer) hielt jedoch lange hinten dicht. Die Dortmunder kamen im Vorwärtsgang kaum auf Touren, wodurch sich das Spiel hauptsächlich zwischen den Strafräumen abspielte, mit wenig Tempo und Esprit. Vor der Pause gab es abgesehen von der BVB-Führung keine Torchancen.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit zündeten die mitgereisten Dortmunder Fans Pyrotechnik. Einige Raketen landeten sogar in der Nähe der Spieler auf dem Platz. Glücklicherweise endete der gefährliche Vorfall gut und war schnell vorbei. Das Spiel spielte sich nun hauptsächlich in der Dortmunder Hälfte ab. Wagners Mannschaft drückte und versuchte viel – die Abwehr des BVB um Nationalspieler Anton geriet ins Wanken.

dpa