Die beliebte Titanenwurz aus dem Rombergpark in Dortmund bleibt verschwunden. Über die Beweggründe des Diebstahls wird gerätselt. Fest steht: Ohne fachgerechte Pflege geht die seltene Pflanze ein.
Dortmunds Titanenwurz weiter vermisst – keine Extrasicherung

Vom gestohlenen Publikumsliebling «David» – einer seltenen und nach Aas riechenden Titanenwurz – fehlen der Stadt Dortmund und dem Botanischen Garten Rombergpark weiter jede Spur. «Die Beweggründe des Diebstahls sind völlig unklar», sagte eine Stadtsprecherin. «Die Pflanze braucht besondere Pflege. Es ist Fachwissen erforderlich, damit die Titanenwurz überlebt und nicht eingeht.»
Die 20 bis 30 Kilogramm schwere Knolle der seltenen und spektakulär blühenden Pflanze wurde aus ihrem Kübel ausgegraben und gestohlen. Es ist unklar, wann genau dies passiert ist. Die Gärtner im Botanischen Garten bemerkten das Fehlen vor etwa einer Woche am 8. Oktober. Zwei Tage später – am vergangenen Freitag – wurde laut Stadt Anzeige erstattet.
Einem Polizeisprecher zufolge war zuletzt am 22. September in dem Bereich gearbeitet worden, wo der Kübel stand, da sei offenbar noch alles in Ordnung gewesen. Demnach müsse der Diebstahl wohl zwischen dem 22. September und dem 8. Oktober erfolgt sein. Nach Angaben der Stadt hatte «David» ein Blatt gebildet, das Ende September verwelkte, dann sei die ruhende Knolle wieder mit Erde bedeckt worden.
Es gab keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen
Die riesige Titanenwurz (Amorphophallus titanum) ist auf Sumatra heimisch und kommt sehr selten vor. Einige wenige Botanische Gärten in Deutschland verfügen über ein Exemplar. Für Publikumsmagnet «David» in Dortmund gab es allerdings keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen wie etwa Videoüberwachung, sagte die Stadtsprecherin auf dpa-Anfrage.
Die Titanenwurz habe in einem der großen Pflanzenschauhäuser im Rombergpark gestanden. «Es gibt dort viele besondere Pflanzen. Man kann nicht jede Pflanze einzeln sichern», schilderte die Sprecherin. Eine Titanenwurz blüht nur alle paar Jahre für ein paar Tage – und dann mit dem größten Blütenstand im gesamten Pflanzenreich und einem üblen Aasgeruch. Bei ihren Blüten in den Jahren 2018 und 2021 kamen Tausende in den Botanischen Garten, um das außergewöhnliche Schauspiel mitzuerleben.
Es sei schwierig, den materiellen Wert zu quantifizieren, aber der Verlust für den Botanischen Garten und die Stadt Dortmund sei beträchtlich, wurde berichtet. Es gebe eine geringe Hoffnung, dass das starke mediale Interesse den oder die Täter dazu bewegen könnte, umzudenken und die Knolle zurückzubringen.








