Duisburg beansprucht Geburtsort der Currywurst zu sein
OB Sören Link betont: "Currywurst passt zum Ruhrgebiet und ist hier erfunden worden!"
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Wurst, Tomatensauce, englisches Curry: In «Peter Pomm's Pusztetten-Stube» wird Currywurst immer noch genauso zubereitet wie vor fast 90 Jahren.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa
Von wegen Berlin! Duisburg untermauert seinen Anspruch, der wahre Geburtsort der Currywurst zu sein. An «Peter Pomm’s Pusztetten-Stube» hat der Oberbürgermeister wie zum Beweis eine Plakette angebracht.
«Currywurst ist einfach ein echtes Gericht, das passt zum Ruhrgebiet und passt zu Duisburg», sagte OB Sören Link (SPD). «Und sie ist nicht irgendwo erfunden worden, sondern hier bei uns in Duisburg!»
Duisburg feiert nun seine Rolle als Geburtsort der Currywurst, was auf die beiden Autoren Gregor Lauenburger und Tim Koch («Alles Currywurst – oder was?») zurückzuführen ist.
Die beiden sind überzeugt, dass sie beweisen können: Die Currywurst wurde nicht wie bisher angenommen im Jahr 1949 in Berlin von Herta Heuwer erfunden, sondern bereits 1936 von Peter Hildebrand – aufgrund seiner köstlichen Pommes von allen nur Peter Pomm genannt.
Nazis mochten keine Currywurst
Hildebrand sei damals auf die Idee gekommen, als Snack für die Mitarbeiter seiner Wurstfabrik Wurst mit Tomatensoße zu servieren und mit englischem Curry zu würzen. Während der Nazi-Herrschaft sei das unter den Arbeitern zunehmend beliebte Gericht geheim gehalten worden. «Schließlich war die Wurst mit dem Curry des Feindes gewürzt», sagt Autor Lauenburger.
Die Autoren stießen neben Augenzeugenberichten auch auf Rechnungen, die belegen, dass Hildebrand bereits ab 1935 englisches Curry von der Hamburger Gewürzmühle bezogen hat. Für sie ist dies ein eindeutiger Beweis.
Den Streit mit Berlin, wo Herta Heuwer als die Erfinderin der Currywurst gefeiert wird, will Nauenburger trotzdem nicht zu wichtig nehmen. «Die Berliner haben die Currywurst halt 13 Jahre später noch einmal für sich erfunden.»
