Vor Gericht geht es um die Entführung von zwei Kindern der Unternehmerin Christina Block an Silvester 2023/24. Jetzt gibt es Durchsuchungen wegen eines Vorfalls 2022.
Durchsuchungen wegen Entführungsversuch der Block-Kinder

Im Rahmen der Ermittlungen zu einer versuchten Entführung der Block-Kinder im Jahr 2022 ließ die Hamburger Staatsanwaltschaft 13 Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsuchen. Zwei Verantwortliche einer Sicherheitsfirma stehen im Verdacht, sich zu einer gemeinschaftlichen schweren Entziehung Minderjähriger verabredet zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Bei den Durchsuchungen wurden acht Wohn- und Geschäftsadressen der Beschuldigten sowie fünf Objekte von Nicht-Verdächtigen in der Schweiz, Hamburg, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg betroffen. Die Beschuldigten sollen zwei pensionierte Beamte sein.
Seit Mitte Juli wird vor dem Landgericht Hamburg der Fall verhandelt, in dem es um die Entführung der beiden jüngsten Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block (52) in der Silvesternacht 2023/24 geht. Block wird beschuldigt, die Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns in Dänemark in Auftrag gegeben zu haben. Sie bestreitet dies. Es gibt sechs Mitangeklagte, darunter ihr Lebensgefährte Gerhard Delling (66), der bestritten hat, etwas Unrechtes getan zu haben. Die beiden nun Beschuldigten sind nicht unter den Angeklagten.
Jahrelanger Sorgerechtsstreit
Die Tochter des Gründers der Steakhaus-Kette «Block House», Eugen Block, streitet seit Jahren mit ihrem Ex-Mann Stephan Hensel (51) um das Sorgerecht für die beiden jüngsten ihrer vier gemeinsamen Kinder. Der Vater hatte sie nach einem Wochenendbesuch im August 2021 – laut Hamburger Staatsanwaltschaft widerrechtlich – nicht zur Mutter zurückgebracht.
In der Silvesternacht 2023/24 wurden der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter angeblich von Angestellten einer israelischen Sicherheitsfirma entführt und zur Mutter nach Deutschland gebracht. Aufgrund eines Gerichtsbeschlusses mussten sie jedoch nach einigen Tagen wieder zu ihrem Vater in Dänemark zurückkehren.
Staatsanwaltschaft: schon 2022 Versuch
Schon gut ein Jahr vor der Entführung gab es einen Versuch, die Kinder zur Mutter zurückzuholen. Gemäß der Staatsanwaltschaft war der Plan, die Kinder am Morgen des 9. November 2022 auf dem Schulweg in Süddänemark abzufangen, ihre Begleitung abzulenken und der Mutter zu ermöglichen, mit den Kindern im Auto wegzufahren. Die Tat wurde jedoch nicht vollendet, da der Vater der Kinder verdächtige Personen an seinem Wohnhaus bemerkte und die dänische Polizei alarmierte.
Die dänische Polizei hat Christina Block und andere Personen untersucht, aber das Verfahren wurde eingestellt. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen aus formaljuristischen Gründen ebenfalls eingestellt. Die dänische Polizei hat jedoch nicht gegen die beiden jetzt Beschuldigten ermittelt, weshalb nun in Hamburg Untersuchungen gegen sie laufen.