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Dutzende Tote und Vermisste nach Taifun in Vietnam

Seit Jahrzehnten gab es keinen Tropensturm in Vietnam, der so heftig war wie dieser: Super-Taifun «Yagi». Er richtete große Zerstörung an. Mit den Folgen wird das Land noch lange zu kämpfen haben.

Super-Taifun «Yagi» war der heftigste Sturm seit Jahrzehnten in Vietnam.
Foto: ---/VNA/XinHua/dpa

Heftige Regenfälle, Überschwemmungen, Erdrutsche gar ein Brückeneinsturz: Das Ausmaß der Zerstörung nach Super-Taifun «Yagi» wird in Vietnam inzwischen klarer. Die Zahl der Toten infolge des heftigsten Tropensturms seit Jahrzehnten ist in dem südostasiatischen Land auf mindestens 65 gestiegen. Außerdem gelten 39 Menschen als vermisst, wie örtlich Behörden am Dienstag mitteilten. 

Laut Behörden sind unter den Vermissten auch acht Personen, die seit dem Einsturz einer vielbefahrenen Brücke nördlich von Hanoi gesucht werden. Die Brücke führte über den Roten Fluss, der aufgrund des Unwetters zu einem reißenden Strom geworden war. Berichten örtlicher Medien zufolge wurden am Montagmorgen mehrere Lastwagen, Autos und Motorräder in die Tiefe gerissen.

Was war passiert?

Der Super-Taifun «Yagi» hatte am Wochenende 15 Stunden in Vietnam gewütet, vor allem im Norden, nachdem er zuvor über Teile Chinas gefegt war. Die chinesische Wetterbehörde stufte den Sturm als den stärksten Herbsttaifun ein, der seit 1949 auf das chinesische Festland getroffen sei. In der Volksrepublik kamen mindestens vier Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. In Vietnam sprach das Nationale Zentrum für hydrometeorologische Vorhersagen vom stärksten Sturm seit 30 Jahren.

Die Zerstörung ist enorm

Gemäß dem Katastrophenschutz wurden im Norden des Landes 46.000 Häuser zerstört, die Dächer vieler Geschäfte, Wohnhäuser und Schulen abgedeckt, Hunderttausende Bäume in verschiedenen Provinzen entwurzelt. Darüber hinaus sollen etwa 700.000 Nutztiere, hauptsächlich Geflügel und Vieh, umgekommen sein. Zudem sind laut Angaben 85 Schiffe im aufgewühlten Meer gesunken. Fast 150.000 Hektar Reisfelder sollen überschwemmt worden sein und fast 1.600 Fischgründe zerstört. Mehrere Flughäfen haben am Wochenende vorübergehend den Betrieb eingestellt.

Die Bergungs- und Hilfsmaßnahmen werden fortgesetzt. Der Rote Fluss in Hanoi ist an mehreren Stellen über die Ufer getreten, was zur Sperrung von Straßen und zur Evakuierung von rund 500 Familien am Dienstag führte. In vielen Gebieten Nordvietnams regnete es weiterhin stark, weshalb die Behörden vor Erdrutschen und Sturzfluten warnten.

Tropische Wirbelstürme bilden sich über warmem Ozeanwasser. Die Wahrscheinlichkeit von starken Stürmen steigt mit der zunehmenden Erderwärmung.

Verheerender Super-Taifun «Yagi»: 65 Tote und 39 Vermisste in Vietnam,[Suche nach Vermissten nach Brückeneinsturz im Roten Fluss. Katastrophenschutz meldet massive Zerstörung.]

 

 

 

dpa