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DWD zieht Bilanz – wohl kein Rekordsommer

Der Deutsche Wetterdienst legt seine Sommerbilanz vor. Die vergangenen Monate hielten so ziemlich alle Witterungen bereit – Folgen der Erderwärmung inklusive.

«Der Sommer war relativ warm, es war aber kein Rekordsommer», sagte DWD-Experte Andreas Walter der Deutschen Presse-Agentur.
Foto: Patrick Pleul/dpa

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Meteorologen ziehen Bilanz: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach legt am Freitag seine Jahreszeit-Bilanz vor. Auch wenn sich kein Rekordsommer abzeichnet, sind Experten zufolge Veränderungen durch den Klimawandel auch in diesem Jahr erkennbar.

Die vorläufige Auswertung der Messstationen bezieht sich auf die Durchschnittstemperatur sowie die Niederschlagsmenge und Sonnenstunden. Auch wenn aktuell noch gezählt wird, steht die grobe Linie schon fest: «Der Sommer war relativ warm, es war aber kein Rekordsommer», sagte DWD-Experte Andreas Walter der Deutschen Presse-Agentur. Der bisher wärmste Sommer in Deutschland war 2003 mit einer Durchschnittstemperatur von 19,7 Grad. Für den Sommer 2025 erwartet der DWD einen Wert zwischen 18,0 und 18,5 Grad.

Der Meteorologe Peter Hoffmann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) erklärt, Großwetterlagen über Europa seien mit dem Klimawandel beständiger geworden. Durch solche «Blockadewetterlagen» könnten sich etwa lange Phasen mit zu milder und zu trockener Witterung entwickeln. 

«Bemerkenswerter» Juni und Juli 

Der Juni sei relativ warm gewesen, sagt DWD-Experte Walter, der Juli relativ kühl. «Bemerkenswerterweise hatten beide Monate die gleiche Mitteltemperatur.» Dass dennoch ein Monat als zu warm und einer als zu kühl eingestuft wird, liegt daran, dass die Tage im Juli länger sind und es mehr potenzielle Sonnenstunden gibt. Die kleine Hitzewelle im August wird wohl dafür sorgen, dass dieser Monat über dem Schnitt liegt. 

Es gab zwar immer wieder längere Dürreperioden beim Niederschlag, aber am Alpenrand und im Nordosten fiel auch zeitweise ergiebiger Regen. Der DWD erwartet daher, dass die Niederschlagsmenge deutschlandweit ziemlich genau im klimatologischen Mittel liegen wird. In Bezug auf die Sonnenstunden geht der DWD davon aus, dass am Ende ein leichtes Plus zu verzeichnen sein könnte.

PIK-Forscher Hoffmann betont, das erste Halbjahr habe vielerorts in Deutschland zu den regenärmsten der letzten Jahrzehnte gehört, in Südeuropa sei es dagegen vergleichsweise sehr feucht gewesen. «Eine Entwicklung, die mit dem Klimawandel in Verbindung steht», so Hoffmann. Der Wetterumschwung Anfang Juli habe dann das andere Extrem gebracht – «länger anhaltende Regenperioden, die den akuten Trockenstress in Deutschland jedoch nur für wenige Wochen abmilderten».

dpa