Der geflohene Anführer der Bande Los Choneros wurde in Manta gefasst, seine Tochter verriet sein Versteck.
Meistgesuchter Drogenboss Ecuadors festgenommen

Nach seiner Flucht aus dem Gefängnis vor über einem Jahr haben die Sicherheitskräfte Ecuadors den meistgesuchten Drogenboss des südamerikanischen Landes festgenommen. Präsident Daniel Noboa gab bekannt, dass José Adolfo Macías Villamar, der Anführer der mächtigen Bande Los Choneros, von einer Spezialeinheit von Polizei und Militär verhaftet wurde. Der Kriminelle, der unter dem Namen Fito bekannt ist, soll in die USA ausgeliefert werden, wo er wegen Drogen- und Waffendelikten in New York angeklagt wurde.
Macías Villamar war nach seinem Ausbruch vor 17 Monaten auf der Flucht. Nach Angaben der Polizei wurde der 45-Jährige in der westlichen Küstenstadt Manta, seinem Geburtsort, nach einer zehnstündigen Operation gefasst. Er wurde in einem unterirdischen Bunker in einem Haus gefunden, wie Medien berichteten. Laut der Zeitung «El Mercurio» soll seine drei Jahre alte Tochter aus Versehen sein Versteck verraten haben.
Die US-Regierung gratulierte Ecuador zu der Festnahme. «Die Vereinigten Staaten unterstützen Ecuador in seinen Bemühungen, die grenzüberschreitende Kriminalität zu bekämpfen, um die regionale Sicherheit zu fördern», schrieb die US-Botschaft in der Hauptstadt Quito auf X.
Wichtiges Transitland für Kokain nach Europa
«Fito» wurde 2011 zu 34 Jahren Haft verurteilt. Als die Polizei ihn im Januar 2024 aus einem Gefängnis in Guayaquil in eine andere Haftanstalt verlegen wollte, fiel seine Flucht auf. Die Umstände sind bislang unklar. Kriminelle Banden lieferten sich damals in mehreren Haftanstalten des Landes heftige Auseinandersetzungen und nahmen Aufseher als Geiseln. In diesem Chaos soll ihm die Flucht gelungen sein. Erstmals war er bereits im Jahr 2013 aus der Haft geflohen.
In den letzten Jahren ist die Gewalt in Ecuador dramatisch angestiegen. Die Choneros kämpfen mit anderen kriminellen Gruppen um die Kontrolle über die Drogenrouten. Ecuador wird als wichtiges Transitland für Kokain aus Kolumbien, Bolivien und Peru angesehen, das in die USA und nach Europa geschmuggelt wird.