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Verzweifelter Ehemann gesteht: Frau in Straßenbahn angezündet

Tiefe Reue über schweres Leid, das er ihr zugefügt hat. Lebenskrise und Gewalt in Ehe als Motive genannt.

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Der Angeklagte ließ über seinen Verteidiger erklären, dass er die Tat zutiefst bereue.
Foto: Bodo Schackow/dpa

Ein Mann, der wegen versuchten Mordes angeklagt ist, hat vor Gericht zugegeben, dass er seine Ehefrau in einer Straßenbahn in Gera, Thüringen, mit Benzin übergossen und angezündet hat. Verteidiger Andreas Boine erklärte zum Prozessauftakt vor dem Landgericht Gera, dass sein Mandant tiefe Reue und Schmerz darüber empfinde, dass er seiner Frau schweres Leid zugefügt habe.

Der Beschuldigte konnte das Ende seiner 30-jährigen Ehe nicht verstehen und befand sich in einer schweren Lebenskrise, die er nicht bewältigen konnte. Seine Familie mit den drei gemeinsamen Kindern sei für den 46-Jährigen von entscheidender Bedeutung gewesen, erklärte der Verteidiger weiter.

Wie «ein Feuerball» durch Straßenbahn gerannt

Marc Prehler, der Staatsanwalt, behauptete, dass der Angeklagte in der Ehe gewalttätig war. Nach einem Eifersuchtsanfall des Mannes zu Jahresbeginn sei seine Frau zu ihrer erwachsenen Tochter gezogen. Der Angeklagte habe sich und seine Frau töten wollen, da er ohne sie nicht weiterleben wollte und sie kein selbstbestimmtes Leben führen sollte, so der Vorwurf.

Laut Prehler stieg der angeklagte Georgier am 16. März dieses Jahres mit einer Benzinflasche in die Straßenbahn, in der seine Frau immer zur Arbeit fuhr. Er war sich bewusst, dass sie dort nicht entkommen konnte. Innerhalb weniger Sekunden schüttete er das Benzin der ahnungslosen Frau ins Gesicht und zündete sie an.

Die Frau sei daraufhin um Hilfe schreiend und vor Schmerzen stöhnend «wie ein Feuerball», durch die Bahn gerannt, während der Angeklagte zugeschaut habe, so der Staatsanwalt. Der 46-Jährige sei dann geflüchtet und habe versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden. Nach dem misslungenen Versuch stellte er sich einen Tag nach der Tat bei der Polizei.

dpa