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Eiffelturm im Kleinformat bald mitten im Elsass

Für einen Besuch des Eiffelturms muss man nicht mehr nach Paris. Ein Metallarbeiter hat einen Nachbau im Elsass an der deutschen Grenze errichtet, im Maßstab 1:10. Dennoch ist der Turm 30 Meter hoch.

Per Kran wurden die Bestandteile des elsässischen Eiffelturms zusammengesetzt.
Foto: Hannes P. Albert/dpa

Inmitten des Elsass, über 400 Kilometer von Paris entfernt und in der Nähe der Grenze zu Baden-Württemberg, ragt nun ein kleinerer Eiffelturm in den Himmel. Der pensionierte Metallarbeiter Jean-Claude Fassler hat den Nachbau des Pariser Wahrzeichens im Maßstab 1:10 in acht Jahren Arbeit mit Hilfe seines Familienbetriebs und Freiwilliger verwirklicht – und damit seinen Traum wahr gemacht.

Nun wurde der obere Teil des Turms von einem riesigen Kran auf den Unterbau gehoben, was bedeutet, dass die Arbeiten an dem originalgetreuen Nachbau in der kleinen elsässischen Gemeinde Sainte-Marie-Aux-Mines südlich von Straßburg fast abgeschlossen sind. Der Turm ist beeindruckende 30 Meter hoch und wiegt 60 Tonnen.

Eiffelturm-Nachbau ist technische Herausforderung

Für den 77-Jährigen ist der Nachbau des Eiffelturms nach über 50 Jahren Arbeit im Metallbau sein bislang kompliziertestes Projekt. «Ich habe schon viele technische Herausforderungen gemeistert. Aber diese ist die schwierigste.»

Seit 2017 arbeitet Fassler anhand von Nachdrucken der Originalpläne vom Bau des Eiffelturms an seinem Projekt. Eigentlich sollte schon 2024 alles fertig sein, aber trotz langer Einsatzwochen auf der Baustelle verzögerte sich das Projekt. Zehntausende Einzelteile mussten gefertigt und zusammengebaut werden. «Man muss wirklich viel Energie haben, um weiterzumachen», sagte Fassler.

Enkel unterstützt Opa bei Konzept und Montage

Ein Enkel, der auch in dem Metallbau-Unternehmen der Familie seine Ausbildung gemacht hat, half seinem Großvater bei der Planung und dem Aufbau, besonders bei der Erstellung von Plänen am Computer. Jean-Claude Fassler nutzte die Maschinen seines Unternehmens für den Laserschnitt der Teile und die Montage der Tausenden von Elementen.

«Ich muss mich genau an die Maße und Winkel halten, die in den Plänen angegeben sind», sagte Fassler während der Arbeiten. Man müsse sehr präzise sein. Alle Zeichnungen seien millimetergenau, so wie der Ingenieur Gustave Eiffel damals millimetergenau gearbeitet habe, sonst passe es nicht zusammen. Nicht nur die Proportionen und Details, auch der Anstrich des elsässischen Eiffelturms ist originalgetreu in Venedigrot gehalten – das ist die Farbe, die der Eiffelturm bei seiner Eröffnung 1889 erhielt.

Obwohl Touristen den elsässischen Eiffelturm besichtigen können, ist es ihnen nicht möglich, wie in Paris mit dem Aufzug nach oben zu fahren. Schon vor Abschluss der Arbeiten äußerte Fassler den Wunsch, dass sein Bauwerk in Paris ausgestellt wird – neben dem echten Eiffelturm, versteht sich.

dpa