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Ein Jahr nach dem Hochwasser in Süddeutschland

Das verheerende Hochwasser in Baden-Württemberg und Bayern hinterließ im vergangenen Jahr massive Schäden. Seitdem zahlte allein Bayern 60 Millionen Euro an Geschädigte.

Vor einem Jahr hat das Hochwasser in Süddeutschland schwere Schäden angerichtet. (Archivbild).
Foto: Sven Hoppe/dpa

Ein Jahr nach dem Hochwasser in Süddeutschland hat die bayerische Staatsregierung bereits über 60 Millionen Euro aus verschiedenen Hilfsprogrammen an Geschädigte ausgezahlt. Aufgrund der schadensträchtigen Überflutungen Anfang Juni 2024 hatte die Regierung ein Soforthilfeprogramm beschlossen, das bis zu 200 Millionen Euro umfassen kann. Privatpersonen, Gewerbebetriebe oder auch Landwirte sollten so ihre Schäden ersetzt bekommen, auch wenn sie nicht versichert sind.

Nach starken Regenfällen wurden Bayern und Baden-Württemberg sowie angrenzende Regionen Ende Mai und Anfang Juni 2024 von einer verheerenden Flut heimgesucht. Es gab mehrere Todesopfer. Ersten Schätzungen zufolge beliefen sich die Schäden in beiden Bundesländern auf 4,1 Milliarden Euro. Diese Zahl wurde damals unter anderem vom bayerischen Finanzministerium genannt.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) schätzt die versicherten Schäden auf rund zwei Milliarden Euro, macht jedoch keine Unterscheidung zwischen den Ländern. In Bezug auf die jüngere Vergangenheit war das Juni-Hochwasser nach den versicherten Schäden laut GDV eines der schwersten nach dem August-Hochwasser 2002 mit 6,35 Milliarden Euro und dem Juni-Hochwasser 2013 mit 3,05 Milliarden Euro. Der GDV unterscheidet hier jedoch zwischen Hochwasser und anderen wasserbedingten Katastrophen. Die verheerende Ahrtalflut 2021 wird in dieser Analyse als Sturzflut betrachtet.

Um zukünftige Schäden zu reduzieren, plant Bayern, weiterhin in den Hochwasserschutz zu investieren. Laut dem bayerischen Umweltministerium wurden seit 2001 etwa vier Milliarden Euro investiert. Weitere Investitionen in Milliardenhöhe sind bis 2030 geplant. Mit diesem Geld wurden unter anderem über 190 Kilometer Deiche und 70 Kilometer Hochwasserschutzwände neu gebaut sowie 340 Kilometer Dämme saniert.

Die Diskussion über eine Pflichtversicherung gegen Hochwasserschäden ist durch die Flutkatastrophe erneut in den Fokus gerückt. Laut GDV sind nur etwa die Hälfte der Gebäude in Deutschland gegen Elementarschäden versichert. In Baden-Württemberg beträgt der Anteil aufgrund historischer Gründe bereits 94 Prozent. Die Versicherer fordern gleichzeitig ein Bauverbot in Überschwemmungsgebieten.

dpa