Nach dem Zugunglück zwischen Köln und Aachen beginnen schwere Kräne mit der Bergung. Die Fachleute müssen sich Schritt für Schritt vorarbeiten. Für Reisende gibt es noch tagelang Einschränkungen.
Entgleister Zug bei Köln – Bergung beginnt
Die Bahn hat nach dem Zugunglück zwischen Köln und Aachen damit begonnen, die Waggons zu bergen. Schwere Kräne sind im Einsatz, um die Wagen wieder auf die Schienen zu setzen. Die Bergung gestaltet sich jedoch als aufwendig. Wann der internationale Fernverkehr wieder aufgenommen werden kann, ist noch unklar. Die Deutsche Bahn plant, frühestens am Montag eine Prognose abzugeben. ICEs und der Eurostar nach Brüssel und Paris sind von der Streckensperrung betroffen. Reisende zwischen Köln und Aachen müssen auf alternative Routen ausweichen oder Ersatzbusse nutzen.
In der Nacht zum Freitag kam es in Kerpen zu einer Kollision zwischen einem Güterzug und einem Bauzug. Die Lok sowie mehrere Waggons des Güterzugs entgleisten. Der Triebfahrzeugführer des Güterzugs erlitt bei dem Zusammenstoß schwere Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht, wie die Bundespolizei mitteilte. Zwei weitere Personen wurden ebenfalls verletzt, jedoch nicht schwer. Die Untersuchungen zur Unfallursache sind im Gange.
Fachleute arbeiten sich Schritt für Schritt vor
Es ist auch für Experten schwer abzuschätzen, wie lange es dauern wird, die Waggons und die Lokomotive zu bergen. Ein Sprecher sagte: “Im Verlauf der Arbeiten wird man sehen, wie stark die Eisenbahnwagen miteinander verkeilt sind.” Wenn möglich, sollen die Wagen mithilfe von Kränen wieder auf die Gleise gesetzt und dann entfernt werden. Falls dies nicht möglich ist, müssen sie über die Straße abtransportiert werden. Laut der Bahn sprangen sechs Wagen aus den Schienen – der Triebwagen, der dazu gehört, wiegt etwa 80 Tonnen.
Es gab auch erhebliche Schäden entlang der Strecke. Laut der Bahn müssen vier Betonmasten ausgetauscht werden. Zudem müssen voraussichtlich Gleise und Schwellen auf mehreren Hundert Metern erneuert werden.
Massive Auswirkungen im Nah- und Fernverkehr
Im Fernverkehr ist unter anderem die Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Brüssel von dem Unglück betroffen. Zwischen Köln und Aachen wurden ICE-Züge gestrichen. Auch auf der Strecke zwischen Aachen und Berlin wurden ICE-Züge auf einem Abschnitt gestrichen. Beim Eurostar nach Brüssel und Paris fuhr am Samstag nur jeder zweite Zug. Im Nahverkehr gab es ebenfalls erhebliche Einschränkungen bei Verbindungen zwischen Köln und Aachen. Betroffen waren die Linien RE 1 (RRX), RE 9 sowie die S-Bahn-Linien 12 und 19.