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Ermittler decken mutmaßlichen Betrug mit Scheinehen auf

Nach auffälligen Anträgen bei der Ausländerbehörde haben bayerische Ermittler zahlreiche mutmaßliche Scheinehen aufgedeckt. Nun wollen sie die Hintermänner finden.

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Ermittler durchsuchten 13 Wohnungen in drei Bundesländern. (Symbolbild)
Foto: Lino Mirgeler/dpa

Bayerische Ermittler haben viele vermutete Scheinehen entdeckt. Während Durchsuchungen in der zweiten Oktoberwoche in Nürnberg, Bamberg, Berlin und Essen hat die Polizei 30 Handys und viele schriftliche Dokumente beschlagnahmt, wie das Polizeipräsidium Mittelfranken berichtet.

Die Untersuchungen begannen, nachdem die Ausländerbehörde in Nürnberg seit Mitte 2025 vermehrt Anträge von nigerianischen Staatsangehörigen für eine Aufenthaltskarte für die EU registriert hatte. Diese wurden mit Eheschließungen mit ungarischen Staatsangehörigen begründet.

Ungarische Frauen und Männer für Scheinehen rekrutiert

Die Untersuchungen ergaben jedoch, dass die Eheleute nicht in Nürnberg leben und auch keine Lebensgemeinschaft führen. Ermittler gehen derzeit davon aus, dass ungarische Staatsangehörige für eine Scheinehe angeworben wurden. Die Hochzeiten sollen in Standesämtern in Rom und Athen stattgefunden haben. Die ungarischen Ehepartner sollen sich danach nur für Behördengänge in Deutschland aufgehalten haben.

Bei den 13 Wohnungsdurchsuchungen der vermeintlichen Eheleute waren laut Angaben insgesamt 92 Polizeibeamte, zehn Mitarbeiter der Ausländerbehörde und sieben Angehörige der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth beteiligt.

Die Ermittler fanden in den Wohnungen nur die nigerianischen Staatsangehörigen vor. Auch trafen sie auf zwei Personen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis. Gegen sie wird separat ermittelt.

Die Polizei und Staatsanwaltschaft vermuten einen systematischen Betrug mit Scheinehen und sind nun darauf fokussiert, die Hintermänner aufzuspüren.

dpa