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Europaweite Razzia gegen Enkeltrick-Betrüger

Ermittler aus neun Ländern verhindern Millionen-Schaden und nehmen 20 Verdächtige fest.

Beim sogenannten Enkeltrick rufen Betrüger meist ältere Menschen an und wollen sie mit einer perfiden Geschichte um ihr Erspartes bringen (Symbolbild).
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Ermittler haben in mehreren Ländern Maßnahmen gegen sogenannte Enkeltrick-Betrüger ergriffen. Ein Einsatz fand beispielsweise in Kassel statt. Zwischen dem 25. November und dem 6. Dezember wurden insgesamt 20 Personen auf frischer Tat festgenommen, die mutmaßlich in Enkeltricks verwickelt waren, wie die Staatsanwaltschaft und Polizei Berlin gemeinsam bekannt gaben.

Ermittler aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Polen, Schweiz, Slowakei, Tschechien, Ungarn und der Europäischen Polizeibehörde Europol haben 391 Enkeltricktaten und einen Schaden von über 4,85 Millionen Euro verhindert. Bis zu 1.000 Einsatzkräfte waren täglich an dem zweiwöchigen Einsatz beteiligt.

Nach Angaben des Landeskriminalamts Niedersachsen konnte in dem Bundesland allein ein Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro verhindert werden.

Callcenter in Wohnung und Hotelzimmer

Laut den Angaben riefen die Verdächtigen häufig aus Polen bei meist älteren Menschen an. Sie behaupteten am Telefon, dass ein Familienmitglied einen Autounfall verursacht habe und dass nur die sofortige Zahlung einer hohen Kaution eine Inhaftierung verhindern könne.

In Polen hatten Ermittler den Angaben zufolge drei Callcenter zerschlagen, zwei davon in Warschau in einer Wohnung und in einem Hotelzimmer. Sechs Verdächtige wurden festgenommen, die arbeitsteilig und «hochprofessionell» gearbeitet haben sollen, wie es weiter hieß. Laut Mitteilung ist es bereits der dritte länderübergreifende Einsatz zu diesem Phänomen.

dpa