Ermittler rätseln über Istanbul-Fall – Vater in Klinik
Streetfood, Bäcker, Hotel? Nach dem Tod einer deutschen Frau und ihrer beiden Kinder in Istanbul verfolgt die Polizei mehrere Spuren. Was steckt hinter den mysteriösen Todesfällen?
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Das Hotel in dem die Familie übernachtete, wurde versiegelt.
Foto: Ahmed Deeb/dpa
Die Untersuchungen nach dem tragischen Tod einer Hamburger Mutter und ihrer zwei Kinder während ihres Urlaubs in Istanbul entwickeln sich in verschiedene Richtungen. Bisher wird angenommen, dass eine Lebensmittelvergiftung die Ursache war. Allerdings geriet auch das Hotel der Familie ins Visier, nachdem zwei weitere Touristen mit Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht wurden.
Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu evakuierten die Behörden am Samstagabend das Hotel im Stadtteil Fatih und versiegelten das Gebäude. Die Gäste wurden umgesiedelt. Es gab keinen ungewöhnlichen Anstieg von Lebensmittelvergiftungsfällen in Istanbul, wie offizielle Angaben vom Freitag zeigen.
Acht Verdächtige festgenommen
Den Medienberichten zufolge wurden bisher acht Verdächtige festgenommen: bereits am Freitag vier Streetfood-Verkäufer, am Samstag drei weitere Verdächtige, darunter ein Verantwortlicher des Hotels, und zuletzt ein Bäcker aus der Gegend des Hotels. Sie sollen am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden. Ob die Festnahmen miteinander in Zusammenhang stehen, war unklar. Die Behörden äußerten sich zunächst nicht.
Laut Anadolu waren der Vater, die Mutter, der sechs Jahre alte Sohn und die drei Jahre alte Tochter vor einer Woche nach Istanbul gereist. Am Mittwoch wurden sie aufgrund von Übelkeit und Erbrechen ins Krankenhaus gebracht, wo sie mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung behandelt und später entlassen wurden.
Vater aus Hamburg weiter auf Intensivstation
Nachdem sich der Zustand verschlechtert hatte, wurde die gesamte Familie in der Nacht erneut in ein Krankenhaus gebracht. Kurz darauf starben beide Kinder, danach am Freitag die Mutter. Der Vater liegt nach wie vor auf der Intensivstation – über seinen Zustand ist nichts Neues bekannt.
Der Vater der verstorbenen Frau sagte der Nachrichtenagentur Anadolu, er hoffe, er erhalte gute Nachrichten über seinen Schwiegersohn. Die Familie sei jedes Jahr in die Türkei gekommen, um Urlaub zu machen. In diesem Sommer hätten sie das Dachgeschoss im Familienapartment in ihrem Heimatort Boldavin renoviert und eingerichtet: «Sie planten, hierherzuziehen. Das hier war ihr Traum.»
