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Ermittler stoppen Erpresser-Software – fast 200 Opfer

Eine Tätergruppe richtet mit Erpressung im Netz weltweit fast eine halbe Milliarde Euro Schaden an. Jetzt gelang Fahndern ein empfindlicher Schlag gegen die Cyberkriminellen.

Internationalen Ermittlern ist ein Schlag gegen cyberkriminelle Erpresser gelungen. (Symbolbild)
Foto: Lino Mirgeler/dpa

Fast 200 Opfer und ein Millionenschaden: Internationalen Ermittlern ist ein Schlag gegen weltweit agierende cyberkriminelle Erpresser gelungen. Die technische Infrastruktur der Gruppierung Blacksuit/Royal sei identifiziert und beschlagnahmt worden, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mit. Durch das Abschalten der Server wurden demnach die Kommunikation, die Verbreitung der Schadsoftware und die Seite der Täter getroffen.

Mehr als 500 Millionen US-Dollar Schaden 

Die Ermittler haben weltweit 184 Opfer identifiziert, von denen einige auch in Deutschland registriert wurden. Die Beamten schätzten die Schadenssumme, die im August 2024 festgestellt wurde, auf mehr als 500 Millionen US-Dollar (rund 430 Millionen Euro). Ende Juli wurden bei der langfristig geplanten Aktion erhebliche Datenmengen gesichert, die nun zur Aufklärung und Identifizierung der Verantwortlichen ausgewertet werden sollen.

«Damit setzen wir ein klares Zeichen zur Bekämpfung von Kriminalität im digitalen Raum», wird LKA-Präsident Thorsten Massinger in einer Mitteilung zitiert. Angriffen auf Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und Privatpersonen werde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln begegnet. Die Ermittlungsbehörden riefen Geschädigte auf, Angriffe anzuzeigen, um weitere Taten zu verhindern.

Täter erpressen doppelt 

Laut den Ermittlern handelt es sich bei den Taten um eine Form von doppelter Erpressung. Die Angreifer verschlüsseln nicht nur die Daten, sondern stehlen sie auch im Voraus. Das bedeutet, dass die Täter eine Kopie besitzen, selbst wenn die Opfer in der Lage sind, ihre Dateien wiederherzustellen. Danach wird mit der Veröffentlichung oder dem Verkauf der Daten gedroht, um Lösegeld zu erpressen.

Die Ermittler werden heute bei einer Pressekonferenz (12.30 Uhr) in Hannover über Details zu dem Fahndungserfolg informieren.

dpa