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Erpressungsfall Schumacher: Ermittler prüfen Vorwürfe

War an der gescheiterten Erpressung der Familie Schumacher noch eine weitere Person beteiligt? Die Staatsanwaltschaft kündigt eine Prüfung an.

Noch eine weitere Person beteiligt? Die Staatsanwaltschaft kündigt eine Prüfung an.
Foto: Oliver Berg/dpa

Die Staatsanwaltschaft prüft die Vorwürfe gegen eine Krankenschwester, die den Ex-Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher zeitweise betreut hatte, nachdem die Erpressung seiner Familie gescheitert war. Sowohl der Hauptverdächtige als auch eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie hatten die Krankenschwester während des Prozessbeginns zum Erpressungsversuch in Wuppertal erwähnt.

Die Angaben werden von der Staatsanwaltschaft eingehend überprüft und bewertet, wie sie nun mitteilte. Danach wird entschieden, ob ein Ermittlungsverfahren gegen die Frau eingeleitet werden soll. Die Krankenschwester wurde als Zeugin für den ersten Prozesstag geladen, ist aber nicht erschienen.

Der Angeklagte gab zu Prozessbeginn an, dass ihm ein Mitangeklagter zwei Festplatten mit Bild- und Videomaterial der Schumachers übergeben habe. Er sagte, dass er das Material von einer Krankenschwester erhalten habe. Die geforderten 15 Millionen Euro sollten daher durch drei geteilt werden.

Eine Mitarbeiterin der Schumacher-Familie hatte als Zeugin ausgesagt, nach dem ersten Erpresser-Anruf habe man zunächst die Krankenschwester verdächtigt, der man wegen ihrer Pflegeleistung gekündigt habe. «Wir haben da unschöne Dinge gesehen.» 

Sehr sensible Daten wie Fotos und Krankenakte

Die Familie wurde erpresst, indem private Fotos und Videos veröffentlicht werden sollten. Sie musste 15 Millionen Euro zahlen, sonst würden die Bilder im Darknet veröffentlicht werden. Laut Staatsanwaltschaft wurden 900 Bilder und fast 600 Videos der Familie sowie die digitalisierte Krankenakte von Michael Schumacher sichergestellt. Die Daten sind äußerst sensibel. Vor dem Amtsgericht sind drei Männer im Alter von 30 bis 53 Jahren angeklagt. Ein Urteil wird erst im neuen Jahr erwartet.

dpa