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Erst schwach, dann trifft Gittens: BVB gewinnt in Brügge

Borussia Dortmunds Start in den Champions-League-Alltag verläuft schleppend. In Brügge sind die Gastgeber der Führung nahe. Dann aber bringt Trainer Sahin einen entscheidenden Spieler in die Partie.

Torschütze Jamie Gittens (M.) lässt sich feiern.
Foto: Federico Gambarini/dpa

Jamie Gittens hat Borussia Dortmund vor einem schlechten Start in die neue Saison der Champions League gerettet. Dank der Tore des 20-Jährigen (76. und 86. Minute) gelang es dem BVB, beim belgischen Meister FC Brügge mit 3:0 (0:0) zu gewinnen. Den dritten Treffer erzielte der eingewechselte Serhou Guirassy in der Nachspielzeit per Foulelfmeter. Es war sein erstes Tor für den BVB.

Das Team von Trainer Nuri Sahin zeigte am Mittwoch zwar nicht viel von dem Glanz, der den Fußball-Bundesligisten in der Vorsaison bis ins Endspiel gegen Real Madrid geführt hatte, aber es steht in der reformierten Königsklasse mit einer Liga für alle Clubs vorerst im oberen Bereich.

«Das Kribbeln» der Königsklasse

109 Tage nach dem verlorenen Finale hörten die Dortmunder die Champions-League-Hymne wieder im Stadion, Sahin zum ersten Mal als BVB-Cheftrainer. «Ordentlich geschlafen» habe er, hatte der 36-Jährige kurz vor dem Anpfiff beim Streamingdienst DAZN berichtet, im Jan-Breydel-Stadion begann dann aber zeitig «das Kribbeln».

Der Bundesligist, der als Tabellenfünfter durch die Sonderregelung der UEFA für die erfolgreichste Liga qualifiziert war, begann recht ansprechend. Donyell Malen hätte bereits in der vierten Minute aus aussichtsreicher Position die Führung erzielen können, jedoch war der Abschluss des Stürmers etwas zu ungenau. Auch mit dem Fernschuss von Karim Adeyemi hatte Brügges Torwart Simon Mignolet keine Probleme (7.).

Jedoch war zunächst keine große Dominanz des Finalisten der letzten Saison zu erkennen. Brügge, aktuell Zweiter in der belgischen Pro League, verteidigte gut und suchte ständig nach Kontermöglichkeiten. Dortmund hatte zudem viel Glück bei der Mehrfachchance der Gastgeber – und Gregor Kobel. Der Torwart parierte nach abgeblockten Schüssen der Belgier stark gegen Raphael Onyedika. Den abgewehrten Ball setzte Hugo Vetlesen nur an die Latte (12.).

https://x.com/BVB/status/1836483436942369041

Drei Wechsel nach dem Sieg in der Bundesliga

Sahin hatte sich im Vergleich zum 4:2 gegen den 1. FC Heidenheim zu drei Wechseln in der Startformation entschieden, unter anderem Guirassy saß nach seinem BVB-Debüt am Freitag zunächst auf der Bank. «Wir haben einen wirklich qualitativ hochwertigen Kader, und die Jungs wissen auch, wie ich darüber denke», hatte Sahin gesagt.

Das Rollenbild der ersten Minuten verfestigte sich bis zur Halbzeit. Der BVB hatte mehr Ballbesitz und spielte mehr Pässe, konnte aber selten die dichte Abwehr der Gastgeber durchbrechen. Brügge war bei seltenen Kontern gefährlicher. Christos Tzolis, ehemaliger Düsseldorfer, forderte nach einem Zweikampf mit Nico Schlotterbeck im Dortmunder Strafraum einen Elfmeter, bekam aber keinen (33.). Kurz darauf testete Andreas Skov Olsen Kobel (37.).

Der Joker trifft 

In der Pause entschied Sahin sich gegen Wechsel, jedoch wurden die Spieler auf dem Feld nur teilweise belohnt. Nach einem Freistoß von Marcel Sabitzer, der knapp am Pfosten vorbeiging, hatte Hans Vanaken im direkten Gegenzug eine Chance im Dortmunder Strafraum, schoss jedoch über das Tor (55.). Kurz darauf wurden Guirassy und Waldemar Anton für Malen und Ramy Bensebaini eingewechselt (59.).

Die nächste gute Gelegenheit hatte jedoch erneut Brügge, als Kobel beim Schuss von Vetlesen eingreifen musste (63.). Die Gastgeber waren zu diesem Zeitpunkt der Führung deutlich näher, was Sahin an der Seitenlinie offensichtlich nervte. Der Trainer gab weiterhin Anweisungen auf dem Platz und wechselte Gittens für Sabitzer ein (68.).

Acht Minuten später erfüllte der 20-Jährige seine Aufgabe als Joker: Nach einem Pass von Emre Can überwand Gittens mit einem abgefälschten Schuss Torwart Mignolet und wurde zum ersten Mal von den mitgereisten BVB-Fans gefeiert. Sein zweites Tor erzielte der Offensivspieler nach einer starken Einzelaktion – das Spiel war entschieden, das dritte Dortmunder Tor trug jedoch noch zur Statistik der Tabelle bei.

dpa