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Erste deutsche Frau im Weltall zurück auf der Erde

Nach vier Tagen im All landete Rabea Rogge im Pazifik vor der US-Westküste. Willkommen zu Hause, hieß es aus dem Kontrollzentrum von SpaceX.

Rogge ist zurück auf der Erde gelandet. (Archivbild)
Foto: Peter Balicki/melter.ch/dpa

Die Berliner Robotikforscherin Rabea Rogge (29), die als erste deutsche Frau im Weltall war, ist zurück auf der Erde. Gemeinsam mit ihren drei Crew-Mitgliedern landete Rogge nach rund vier Tagen im All in einer «Dragon»-Kapsel im Meer vor der Küste des US-Bundesstaates Kalifornien, wie Live-Bilder des Raumfahrtunternehmens SpaceX von Tech-Milliardär Elon Musk zeigten. Bei strahlendem Sonnenschein setzte die Kapsel abgebremst von Fallschirmen auf der Meeresoberfläche auf. 

Damit landete nach Angaben von SpaceX erstmals eine bemannte «Dragon»-Kapsel im Pazifik vor der US-Westküste. Zuvor war dies stets an der US-Ostküste im Meer vor dem Bundesstaat Florida geschehen, nun aber aus logistischen Gründen verlegt worden. «Willkommen zu Hause», hieß es aus dem Kontrollzentrum von SpaceX.

Erste Röntgenbilder im All aufgenommen

Die Mission «Fram2» – benannt nach einem norwegischen Polarforschungsschiff aus dem 19. Jahrhundert – war rund vier Tage auf einer neuen Umlaufbahn über die Polarregionen der Erde geflogen. Etwa 55 Mal flog der «Dragon» laut SpaceX dabei um die Erde und passierte die Pole ungefähr alle 45 Minuten.

Während des Flugs wurden etwa 425 bis 450 Kilometer über Himmelsleuchten untersucht, und die ersten Röntgenbilder im Weltall wurden aufgenommen. Es war geplant, insgesamt 22 wissenschaftliche Experimente durchzuführen – darunter eines zum Wachstum von Speisepilzen in der Schwerelosigkeit.

Für die Mission «Fram2» hatte erneut ein Milliardär privat SpaceX mit einem Flug ins All beauftragt. Diesmal war es der in China geborene Malteser Chun Wang, der mit Kryptowährungen reich wurde und mit an Bord war. Rogge hatte den Milliardär bei einem Expeditionstraining auf Spitzbergen kennengelernt. Später hatte er sie gefragt, ob sie beim Flug dabei sein wolle. Teil der Crew waren auch die Filmemacherin Jannicke Mikkelsen aus Norwegen sowie der Polar-Guide Eric Philips aus Australien. Von unterwegs schickten sie immer wieder Bilder, Videos und Informationen über die Online-Plattform X. 

Fünf Frauen gleichzeitig im All

Nach «Inspiration4» 2021 und «Polaris Dawn» 2024 – beide ebenfalls von SpaceX durchgeführt – handelte es sich um den dritten All-Ausflug mit einer Crew, zu der kein ausgebildeter Astronaut zählte. 

Laut dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sind bisher zwölf deutsche Männer im Weltall gewesen, jedoch keine deutsche Frau. Es gab zwar Anwärterinnen und Reserve-Raumfahrerinnen, aber bisher ist noch keine Frau tatsächlich geflogen.

Während der Mission waren fünf Frauen gleichzeitig im All: Rogge und Mikkelsen bei «Fram2» sowie auf der Internationalen Raumstation ISS die US-Astronautinnen Anne McClain und Nichole Ayers sowie Wang Haoze auf der chinesischen Station «Tiangong» (Himmelspalast). Als erste Frau war die Russin Valentina Tereschkowa 1963 ins All geflogen.

Im Gepäck: Lilienthal-Medaille, Freiheitsglocke, Kamera

Rogge war bei der «Fram2»-Mission offiziell als wissenschaftliche Spezialistin dabei. Zu ihren Aufgaben zählte die Koordination der Forschung. Die Wissenschaftlerin hat an der ETH Zürich Elektrotechnik und Informationstechnologie studiert. Für ihre Doktorarbeit wechselte sie an die Technisch-Naturwissenschaftliche Universität Norwegens.

Rogge hatte unter anderem eine Gedenkmedaille an Flugpionier Otto Lilienthal (1848-1896) und eine kleine Nachbildung der Freiheitsglocke im Rathaus in Berlin-Schöneberg im Gepäck, als sie ins All flog – dem Bezirk, in dem sie geboren wurde. Außerdem hatte sie eine analoge Kamera dabei.

dpa