In Japan wird traditionell viel Fisch gegessen. Aber der ersten Versteigerung eines Thunfisches im Neuen Jahr messen einige besondere Aufmerksamkeit bei: Sie gilt als Gradmesser für das Glück.
Erste Thunfisch-Auktion in Japan 2025 erzielt hohen Preis
Bei der ersten Auktion des neuen Jahres hat ein Blauflossen-Thunfisch auf einem bei Touristen beliebten Fischmarkt in Tokio am Sonntag 207 Millionen Yen (knapp 1,3 Millionen Euro) eingebracht. Laut der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo handelt es sich um den zweithöchsten Preis, der seit Beginn der Aufzeichnungen je erzielt wurde. Dies lässt die Japaner hoffen, dass sich die Wirtschaft des fernöstlichen Inselstaates weiterhin erholt.
Das 276 Kilogramm schwere Prachtexemplar biss am Samstagmorgen vor der Küste von Oma an der Nordspitze der Hauptinsel Honshu, einem der besten Thunfischfanggebiete des Landes, an. «Er war so fett wie eine Kuh», sagte der 73-jährige Fischer Masahiro Takeuchi laut Kyodo über den Moment, als er den Riesenthunfisch an seiner Langleine hängen sah.
Versteigerung ist vor allem eine Werbeaktion
Im Jahr 2019 erreichte laut Kyodo auch ein Blauflossen-Thunfisch – auch bekannt als Roter Thun – den bisherigen Rekordpreis seit Beginn der Datenaufzeichnung im Jahr 1999 von umgerechnet rund 2,2 Millionen Euro. Die Preise fielen während der Corona-Pandemie dann zurück.
Die traditionelle Neujahrsauktion erzielt relativ hohe Summen, die nicht hauptsächlich von der Qualität des Fisches abhängen. Es handelt sich vielmehr um eine geschickte PR-Aktion zum Start des neuen Geschäftsjahres, über die die heimischen Medien jedes Jahr berichten.
«Der erste Thunfisch des Jahres bringt Glück», sagte Shinji Nagao, Präsident eines Sushi-Restaurantbetreibers, der den Fisch zusammen mit einem Zwischenhändler erstand, wie Kyodo weiter berichtet. «Wir wollen die Menschen mit Essen zum Lächeln bringen.» Nirgendwo sonst auf der Welt wird so viel Blauflossen-Thun gegessen wie in Japan.