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EU erlaubt UV-behandeltes Insektenpulver in Lebensmitteln

Vitamin-D-Gehalt erhöht, klare Regeln und strenge wissenschaftliche Bewertungen vor Markteinführung.

Mit UV-Licht behandeltes Mehlwurmpulver darf in der EU in Lebensmittel zugesetzt werden. (Archivbild)
Foto: Bernd Weißbrod/dpa

Ab Montag ist es in der Europäischen Union erlaubt, UV-behandeltes Insektenpulver in Lebensmitteln zu verwenden. Es handelt sich konkret um Pulver ganzer Larven des Mehlkäfers (Tenebrio molitor). Mehlkäfer sind bereits grundsätzlich als Lebensmittel zugelassen, die neue Zulassung betrifft die UV-Behandlung.

Laut Angaben wird durch diese Maßnahme der Vitamin-D-Gehalt des Pulvers erhöht. Gemäß der neuen Verordnung dürfen die Larven, die pulverisiert und entsprechend behandelt wurden, vorerst nur von einem französischen Unternehmen vermarktet werden.

Insekten schon länger in Lebensmitteln zugelassen

In der EU ist es seit einiger Zeit erlaubt, Insekten in Lebensmitteln zu verwenden. Um dies zu tun, müssen die Hersteller eine Genehmigung beantragen. Die Verwendung von Insekten in Lebensmitteln muss auf der Verpackung angegeben werden.

«Die Menschen in der EU können wählen, was sie essen, und niemand zwingt sie, Insekten oder Würmer zu essen», teilte die EU-Kommission mit. Es gebe klare Regeln und Informationen über diese Form der Lebensmittel. Bevor sie auf den Markt gebracht werden könnten, würden sie sehr strenge wissenschaftliche Bewertungen durchlaufen. 

Umfrage: Verbraucher eher skeptisch

Laut einer repräsentativen Online-Umfrage im Auftrag der Heristo AG bleiben Verbraucherinnen und Verbraucher bisher eher skeptisch gegenüber Insekten als Lebensmittel. Insbesondere ältere Befragte haben teilweise große Vorbehalte.

Insekten sind bekannt für ihren hohen Proteingehalt und werden in vielen Ländern als normales Nahrungsmittel betrachtet. Sie können auch dazu beitragen, eine nachhaltige Ernährung zu fördern, da sie vergleichsweise ressourcenschonend gezüchtet werden können. Allergiker sollten jedoch Risiken beachten.

dpa