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Ex-BND-Chef Hanning will im Block-Prozess aussagen

Schon ein Jahr vor der Entführung der Block-Kinder gab es einen Vorfall in Dänemark. Dazu beabsichtigt ein Ex-Präsident des Bundesnachrichtendienstes vor Gericht auszusagen.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den früheren BND-Chef Hanning wegen des Verdachts der Kindesentziehung. (Archivbild)
Foto: Michael Kappeler/dpa

Im Fall der Entführung der Block-Kinder aus der Obhut ihres Vaters in Dänemark plant auch der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes, August Hanning, als Zeuge auszusagen. Das bestätigte der Anwalt des 79-Jährigen, Leon Kruse, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung berichtet, das Landgericht habe Hanning für Ende Oktober vorgeladen. «Selbstverständlich werde ich aussagen und mich nicht auf mein Zeugnisverweigerungsrecht zurückziehen», sagte Hanning dem Blatt. Eine Gerichtssprecherin wollte auf Anfrage noch kein Datum bestätigen.

Im aktuellen Prozess wird untersucht, ob die Kinder in der Silvesternacht 2023/24 zur Mutter nach Deutschland entführt wurden. Die Gastronomie-Unternehmerin Christina Block wird beschuldigt, diesen Auftrag nach einem langjährigen Sorgerechtsstreit erteilt zu haben – sie bestreitet dies.

Es soll gut ein Jahr vor der Rückholaktion der Kinder bereits einen gescheiterten Entführungsversuch gegeben haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft gab Mitte September bekannt, dass sie wegen des Vorfalls im Jahr 2022 gegen August Hanning ermittelt. Die Ermittlungen laufen weiter, wie die Staatsanwaltschaft nun auf Anfrage bestätigte.

Vor etwa einem Monat teilte die Behörde mit, dass der ehemalige Präsident des Bundesnachrichtendienstes und ein pensionierter Beamter des Landeskriminalamts (LKA) Hamburg verdächtigt werden, einen Auftrag von Christina Block zur Kindesentziehung als Verantwortliche einer Sicherheitsfirma angenommen zu haben. Für diesen Auftrag wurden mehr als 100.000 Euro gezahlt. Die Unschuldsvermutung gilt.

Diese beiden Beschuldigten gehören nicht zu den Angeklagten im aktuellen Block-Prozess. Hannings Verteidiger Kruse hatte dazu erklärt: «Die gegen ihn erhobenen falschen Vorwürfe weist mein Mandant entschieden zurück.» Die Hamburger Staatsanwaltschaft hatte 13 Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsuchen lassen.

dpa