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Suche nach Maddie: Deutsche Polizei durchsucht Gebiet in Portugal

Deutsche und portugiesische Beamte suchen nach Beweisen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Madeleine McCann vor 18 Jahren.

Maddie verschwand vor fast zwei Jahrzehnten spurlos. (Archivfoto)
Foto: Luis Forra/LUSA/epa/dpa

Polizisten suchen im Süden Portugals nach der vor gut 18 Jahren verschwundenen, damals drei Jahre alten Madeleine McCann. An der Aktion auf Ersuchen der deutschen Justiz sind rund 30 Beamte beteiligt, bestätigte die Polizei auf Anfrage. Weitere Details werden aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitgeteilt, sagte die Sprecherin.

Offenbar neue Videos und Bilder 

Die Aktion, an der auch deutsche Beamte beteiligt sind, hatte am Montag zunächst mit der Ankunft der Deutschen und der Sichtung des Suchgebiets begonnen, wie die portugiesische Zeitung «Correio da Manha» berichtete. Die Suche im Bezirk Lagos im Süden des Landes, die mit Ermittlungen gegen den deutschen Verdächtigen Christian B. im Zusammenhang stünden, werde bis Freitag andauern. Auslöser seien neu aufgetauchte Videos und Bilder, die den Verdächtigen mit dem Verschwinden des Mädchens in Verbindung brächten, berichtete die Zeitung ohne Nennung weiterer Details.

Die Suche nach möglichen sterblichen Überresten des kleinen Mädchens konzentriert sich auf Praia da Luz, wo Maddie am 3. Mai 2007 verschwunden war, sowie auf Lagos und das Gebiet von Atalaia oberhalb von Rocha Negra. Die Ermittler vermuten, dass Maddie entführt und ermordet wurde. Eine Leiche wurde jedoch nie gefunden.

Bodenradar soll bei Suche helfen

Nach Angaben der Zeitung planen die deutschen Beamten auch die Verwendung eines Bodenradars, um Strukturen im Erdreich sichtbar zu machen. Christian B. befand sich zum Zeitpunkt des Verschwindens des kleinen Mädchens aus einer Ferienanlage in der Gegend. Es wurde auch erwähnt, dass das Haus, in dem er zu der Zeit lebte, durchsucht werden soll.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hatte am Montag mitgeteilt, im Rahmen der Ermittlungen im Fall Maddie fänden «gegenwärtig strafprozessuale Maßnahmen in Portugal» statt. Nähere Informationen zu den Hintergründen würden derzeit nicht herausgegeben. 

Christian B. verbüßt derzeit in Deutschland eine Haftstrafe aufgrund einer Vergewaltigung in Portugal, jedoch wäre er spätestens Anfang 2026 frei.

Nach einem Bericht des Fernsehsenders RTL besuchte ein Reporter den 48-Jährigen kürzlich im Gefängnis im niedersächsischen Sehnde. Im Gespräch habe Christian B. sehr gut vorbereitet gewirkt: «Er wusste genau, was er sagen wollte und vor allem, was nicht», sagt der Reporter in dem Beitrag. Zum Fall McCann habe sich der Verdächtige nach Absprache mit seinen Verteidigern nicht äußern wollen.

dpa